4,69 Meter lang und nur 1,40 Meter hoch: der Sportkombi Genesis G70 Shooting Brake.
Foto: Martina Göres
4,69 Meter lang und nur 1,40 Meter hoch: der Sportkombi Genesis G70 Shooting Brake.

Inhaltsverzeichnis

Fahrbericht

Genesis G70 Shooting Brake: Koreanische Kampfansage

Der Mittelklasse-Sportkombi Genesis G70 Shooting Brake setzt auf schickes Design, einfache Bedienung und ein Rundum-Sorglos-Paket beim Service.

Die Tür in den deutschen Premium-Markt aufzustoßen, ist für Importeure ein schwieriges Unterfangen, wie die eher bescheidenen Erfolge von Nissans nobler Tochter Infiniti oder Lexus, dem Premiumableger von Toyota, belegen. Jetzt will sich auch Genesis, die Edelmarke des Hyundai-Konzerns, gegen die etablierten Wettbewerber stemmen. Und das mit Vollgas! Nur wenige Monate nach der Einführung der Limousinen G70 und G80 sowie der beiden SUV-Modelle GV70 und GV80 bringt die 2015 gegründete und in Deutschland im Sommer gestartete koreanische Premium-Marke Genesis hierzulande nun bereits ihr fünftes Modell auf den Markt.

Genesis G70 / GV70: Erfolgsversprechend

Das SUV GV70 und die Limousine G70 treten ohne Elektroantrieb, nur mit Diesel- und Benzinmotoren, gegen die gehobene Mittelklasse deutscher Premiumhersteller an. Warum die Hyundai-Tochter Genesis dennoch vom Erfolg, besonders in gewerblichen Fuhrparks, überzeugt ist, lesen Sie in unserem Fahrbericht.
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Mischung aus viertürigem Coupé und Kombi

Der von Genesis eigens für Europa entwickelte Sportkombi G70 Shooting Brake stellt eine Mischung zwischen elegantem viertürigem Coupé und sportlichem Mehrzweckwagen dar, der im Segment der Premium-Mittelklasse wildern will. Mit waagerecht geteilten Front- und Rückleuchten, imposantem Kühlergrill und wie schwebend wirkendem Dachspoiler ist der koreanische Neuling eine auffällige Erscheinung.

Im Vergleich zur G70-Limousine mit einem Kofferraumvolumen von 330 Liter passen hinter die elektrisch bedienbare Heckklappe des Shooting Brake alltagstaugliche 465 bis 1535 Liter. Das Ladeabteil ist allerdings recht flach. Der 4,69 Meter lange und nur 1,40 Meter hohe Fünfsitzer will denn auch eher schicker Lifestyle-Kombi als funktionaler Lastesel sein.

Einfaches Bedienkonzept im Genesis G70 Shooting Brake

Die tiefe Sitzposition im G70 Sportkombis sorgt dafür, dass im Fond trotz abfallender Dachlinie genügend Raum nach oben bleibt, die Beinfreiheit des Mittelklasse-Genesis fällt dank 2,84 Meter Radstand ohnehin großzügig aus. Das Interieur gefällt mit hochwertigen Materialien in guter Verarbeitung und wohltuend einfachem Bedienkonzept, das neben dem zentralen 10,25-Zoll-Touchscreen oberhalb der Lüftungsdüsen noch zahlreiche Schalter und Knöpfe umfasst. Als neu etablierte Marke wolle man die Kunden nicht mit zu viel Digitalisierung überfordern, heißt es bei Genesis.

Die Basisausstattung der „Premium Line“ inklusive LED-Scheinwerfer, Zweizonen-Klimaautomatik, elektrischer Heckklappe und Rückfahrkamera ist üppig. Ledergestühl, beheizbare Vordersitze und eine elektronische Fahrwerksregelung kommen in der „Luxury Line“ oder der „Sport Line“ zum Einsatz. Und auch alle in der Klasse üblichen Fahrassistenten wie ein adapativer Tempomat, Spurhalte-, Querverkehr- , Fernlicht- und Totwinkelassistent sind im Mittelklasse-Kombi von Genesis serienmäßig an Bord. Hinzu gesellen sich auf Wunsch Head-up-Display, 360-Grad-Kamera oder Parksensoren am Bug.

Zwei aufgeladene Vierzylindermotoren ohne Elektrounterstützung

Obwohl sich Genesis der Elektrifizierung verschrieben hat und im nächsten Jahr gleich drei batterieelektrische Fahrzeuge auf den Markt bringen will, verfügen die bisherigen Modelle einschließlich des neuen Edelkombis ausschließlich über konventionelle Verbrennungsmotoren mit Turbo-, aber ohne Elektrounterstützung. Der Zweiliter-Benziner ist in zwei Leistungsstufen mit 197 und 245 PS zu Preisen ab 33.866 und 41.017 Euro erhältlich (alle Preise netto, zzgl. USt.), der 2,2-Liter-Diesel mit 200 PS kostet mindestens 35.882 Euro.

Das Drehmoment wird über eine sanft schaltende Achtstufenautomatik an die Hinterräder geleitet; der Selbstzünder und der stärkere Benziner können gegen Aufpreis auch mit Allradantrieb geordert werden. Auf ersten Proberunden gefiel uns die Charakteristik des durchzugsstarken AWD-Diesels am besten, dessen Kraftstoffverbrauch mit 7,3 Liter je 100 Kilometer nicht aus dem Rahmen fiel. Druckvolle Leistungsentfaltung bieten freilich auch die Benziner. Mit einem Testverbrauch von mehr als neun Litern war der stärkere Otto aber alles andere als sparsam. Am Fahrverhalten gibt es nichts auszusetzen, mit verschiedenen Fahrmodi ist man entweder besonders effizient, komfortabel oder sportlich unterwegs.

Umfangreiches Genesis-Servicepaket

Dem noch rudimentären Händlernetz – bisher gibt es nur einen Standort in München – setzt Genesis hohe Serviceleistungen entgegen. Wartungs- und Garantiearbeiten werden fünf Jahre lang übernommen, das Fahrzeug wird dazu am Wunschort abgeholt und ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung gestellt. Außerdem: Die Navi-Updates sind stets kostenlos.

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