Flotten weiter auf Rekordfahrt, Zurückhaltung bei den Privatzulassungen unverändert. Das Wachstum der Pkw-Neuzulassungen im Januar 2024 betrug laut der aktuellen Dataforce-Untersuchung beeindruckende 19 Prozent. Zwar trug der vergleichsweise schwache Vorjahresmonat zu diesem Anstieg bei, jedoch sind auch die absoluten Werte beachtlich. Mit 213.553 Neuwagen setzt sich der Januar 2024 gemäß der Dataforce-Auswertung deutlich von den letzten drei Jahren ab und liegt ungefähr auf dem Niveau von 2015 und 2016, als im Gesamtjahr 3,20 bzw. 3,15 Millionen Neuzulassungen verzeichnet wurden – Werte, die einst als normal galten, jetzt jedoch beinahe utopisch erscheinen. Der Markt profitiere gegenwärtig noch immer vom hohen Auftragsbestand, der sich im Verlauf des Jahres 2022 aufgebaut habe. Allerdings drohe dieser Puffer bald zu schwinden, sollte die Neubestellungsrate nicht rasch steigen. Obwohl der Privatmarkt im Vergleich zu 2023 um zehn Prozent zugelegt hat, bleibt er gleichzeitig drei Prozent schwächer als im wenig herausragenden Jahr 2022, stellen die die Frankfurter Auto-Analysten fest. Angesichts von Kaufkraftverlusten werde es zunehmend schwieriger, das hohe Preisniveau der vergangenen Jahre aufrechtzuerhalten. Mehr als erfreulich: Gemäß der Dataforce-Auswertung konnte im Flottenmarkt erneut ein Rekord verzeichnet werden. Das gelte nicht nur fürs reine Wachstum mit 21 Prozent, sondern auch in absoluten Zahlen. Demnach wurden noch nie zuvor in einem Januar mehr als 70.000 Pkw von Fuhrparkverantwortlichen zugelassen. Dennoch sei es nur eine Frage der Zeit, bis der hohe Auftragsbestand abgearbeitet ist.
Anteil batterieelektrischer Modelle deutlich gesunken
Auch die taktischen Zulassungen auf Fahrzeugbau (+38 Prozent) und Fahrzeughandel (+40 Prozent) nahmen laut Dataforce deutlich zu. Gemeinsam machten diese beiden Kanäle nun 26 Prozent der Neuzulassungen aus. Damit bewege sich der Markt wieder in Richtung der Bedingungen bis 2019, als 28 Prozent der Neuwagen als Tageszulassungen oder Mitarbeiterfahrzeuge der Hersteller auf den Markt kamen. Die Elektrifizierung habe dagegen einen Rückschlag nach dem endgültigen Aus des Umweltbonus erlitten. Im Privatmarkt sank der BEV-Anteil an den Neuzulassungen Dataforce zufolge von 35 Prozent im Dezember auf nun nur noch elf Prozent im Januar. Trotzdem böten alle Hersteller mittlerweile Rabatte in Höhe der früheren Förderung an, einige Modelle seien sogar günstiger geworden als im Dezember abzüglich der Förderung. Dies habe die Situation aus Sicht der Käuferinnen und Käufer leicht verbessert. Bei den Flottenzulassungen bleibe der BEV-Anteil ebenfalls niedrig, während sich die Plug-In-Hybride langsam erholten. Im Januar 2024 gehörten knapp zehn Prozent der neuen Dienstwagen dieser Antriebstechnologie ausgestattet. Steigende Reichweiten ermöglichten es immer mehr Pendlerinnen und Pendlern, den Weg zur Arbeit rein elektrisch zurückzulegen. Im Januar verzeichneten leichte Nutzfahrzeuge und Pkw-Utilities lediglich ein minimales Wachstum von zwei Prozent. Trotzdem stiegen die Neuzulassungen im Flottenmarkt um acht Prozent, und auch der Privatmarkt verzeichnete nach dem sechsprozentigen Rückgang im Vorjahr nun wieder einen bescheidenen Anstieg. Auffällig seien prozentual betrachtet erhebliche Rückgänge bei den Zulassungen von Herstellern und Vermietern. Dennoch seien die absoluten Rückgänge deutlich geringer als der Zuwachs im Flottenmarkt. Zudem sei auch im Bereich der Transporter die Elektrifizierung ins Stocken geraten. Laut Dataforce liege der Grund dafür daran, dass es im Gegensatz zum Pkw-Bereich für E-Transporter keine weit verbreiteten Rabattprogramme gäbe. (MN)