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Zukunft des Autofahrens

Teil 1: Der Autonome Stufenplan

Autonomes Fahren – Wann geht’s los? Was wird besser? Was wird schwierig? Hier die neuesten Fakten und was das für Fuhrparks bedeutet.

Das Autofahren befindet sich im Umbruch und mit ihm die Automobilindustrie. Die Mobilität und ihre Entwicklung sind durch Digitalisierung und Elektrifizierung bereit für einen Quantensprung. Das Automobil und seine Technologien werden sich dabei in wenigen Jahren umfassender verändern als in den vergangenen fünfzig Jahren. Das betrifft sowohl die weitere CO2-Ausstoß-Reduzierung beim Antrieb als auch die Steuerung für zunächst automatisiertes und später voll autonomes Fahren. Digitalisierung, Elektrifizierung und Autonomes Fahren werden das Auto als Arbeitsgerät, das Fuhrparkmanagement und alle Aspekte um Dienstwagen radikal umkrempeln.

Statt Chancen sehen viele nur Gefahren

Obwohl das autonome Fahren die Mobilität sicherer machen soll, beschäftigen sich in Deutschland viele mit den denkbaren Problemen und möglichen Unfällen. Ein solches erschreckendes Szenario schildert Autorin Christiane Landgraf in ihrem Thriller „Social Rating“: Ein autonom fahrendes Auto muss entscheiden ob es einen Rentner überfährt oder eine junge Hausfrau. Erstaunlicherweise überfährt der Wagen die junge Mutter und die Autorin des Zukunftsromans verrät ihren Lesern auch warum. Die junge Frau war wenige Tage vor ihrem tödlichen Unfall beim Arzt und erhielt eine ernste Krebsdiagnose. In der voll vernetzten, digitalen Welt kannte der Computer im Auto bereits diese Daten und „musste“ folglich so entscheiden. Der lesenswerte Roman spielt in der Zukunft, um das Jahr 2030.

Unfallfolgen sind heutzutage noch Zufallsergebnisse

Die Frage der Ethik und Programmierung selbstfahrender Autos wird nicht nur in der modernen Literatur zum Thema, auch Philosophen und Wissenschaftler widmen ihre Aufmerksamkeit seit einiger Zeit den seltsamsten Unfallszenarien und streiten vortrefflich über Dinge, die bis heute durch das Können oder die Intuition des Fahrers sowie durch Kollege Zufall entschieden werden.

Würden wir diesen Faden weiterspinnen, wir kämen von einem Risiko zum nächsten. Das ist genau das was, viele Zukunftsforscher den Medien und manchen Marktteilnehmern vorwerfen. Besonders in Deutschland werden zuerst die Risiken neuer Technologien gesehen und weniger die Chancen die sie bieten. Vielen machen schon die Begriffe „automatisiertes Fahren“ oder „Roboter-Taxi“ Angst. Deshalb hier zuerst eine Begriffs-Erklärung:

Die Autonomen Schritte: Level 1 und 2 sind bereits Realität

Automatisierte bis hin zu autonomen Fahrfunktionen definieren sich in fünf Leveln und mit den ersten zwei Stufen sind wir bereits vertraut oder fahren sie schon. Immerhin gibt es den Abstandsregeltempomat (ACC für Adaptive Cruise Control) bereits seit 1999.

Level 0: Manuelles Fahren – Die Fahr-Verantwortung liegt allein beim Fahrer (Driver only), einzelne Sicherheits- oder Warnsysteme wie ESP, Spurverlassenswarner oder Totwinkelüberwachung helfen oder informieren den Fahrer, das Fahrzeug wird aber allein vom Fahrer gesteuert.

Level 1: Assistiertes Fahren – Assistenzsysteme wie zum Beispiel Adaptive Cruise Control (ACC) oder Spurhalteassistent unterstützen den Fahrer (foot off), diese Systeme steuern entweder die Längs- oder die Querführung (Beschleunigen/Bremsen oder Lenken).

Level 2: Teilautomatisiertes Fahren – mehrere Assistenzfunktionen unterstützen den Fahrer (hand off) bei der Längs- und Querführung (Beschleunigen/Bremsen und Lenken u.a. beim Parken oder Rangieren). Der Fahrer kann die Hände zeitlich begrenzt vom Lenkrad nehmen, bleibt aber weiter allein verantwortlicher Fahrer.

Assistenzsysteme mit denen Level 1 oder 2 erreicht werden, sind aktueller Stand der Technik, sie werden größtenteils optional von vielen Herstellern angeboten. Mit der Fahrzeugklasse steigt der Umfang dieser Angebote.

Hier beginnt die Zukunft – etwa ab 2019

Level 3: Hochautomatisiertes Fahren – das Auto fährt in einer genau definierten Situation selbstständig, der Fahrer muss das Fahrzeug nicht dauerhaft überwachen und kann sich mit Nebentätigkeiten beschäftigen (eye off); allerdings muss er innerhalb einer Vorwarnzeit die Steuerung und Fahrverantwortung wieder übernehmen können.

Level 4: Vollautomatisiertes Fahren – das Auto kann alle Fahraufgaben alleine bewältigen, allerdings nur in einem definierten Verkehrsraum. Der Fahrer muss das System nicht überwachen und kann andere Dinge tun (mind off). Wenn das Fahrzeug den Verkehrsraum verlässt (zum Beispiel von der Autobahn abfährt) oder an seine Grenzen stößt, muss der Fahrer nach Aufforderung die Fahraufgaben wieder übernehmen können. Level 4 reicht auch für Roboter-Taxis (englisch Robocabs), die z. B. in Innenstädten die vollständigen Fahraufgaben übernehmen, allerdings ausschließlich in einem beschränkten Geschwindigkeitsbereich oder auf einer definierten Strecke.

Level 5: Autonomes Fahren – das Fahrzeug leistet die volle Kontrolle in allen Fahrsituationen, ein Fahrer wird nicht benötigt (body oder driver off). Ein solches Roboter-Auto ist ohne Pedale und Lenkrad möglich und kann alleine Parken oder Kranke und nicht fahrtüchtige Personen befördern.

(Thomas Wüsten/AutoAmbition)

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