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Zweite Generation im Test

Dacia Duster: Alles andere als ein Billigheimer

Der Dacia Duster bügelt in seiner Neuauflage etliche Schwächen des Vorgängers aus – aber wirklich alle?

Von Sabine Neumann

Wie günstig man einen SUV fahren kann, stellt die Renault-Tochter Dacia mit dem Duster schon seit geraumer Zeit unter Beweis. Während das bisher aber auch mit entsprechenden Abstrichen bei Komfort und Ausstattung verbunden war, zeigt die zweite Generation des kompakten Geländegängers nun, dass es auch anders geht.

Dacia Duster macht optisch richtig etwas her

Rein äußerlich war der 4,34 Meter lange und 1,80 Meter breite Duster sowieso noch nie als Billigheimer aufgefallen. Im Gegenteil, mit seiner kernigen Karosserie konnte er sich ohne weiteres im Umfeld der zahlreichen Wettbewerber behaupten. Mit dem neuen Jahrgang haben die Designer hier noch mal eine Schippe draufgelegt.

Dazu trägt der neu gestaltete Kühlergrill mit dem Gitter in Wabenform ebenso bei wie die stärkere Profilierung der Motorhaube. Betont wird die Front zudem durch die in drei Segmente geteilten Scheinwerfer, die auch die LED-Tagfahrlichter beinhalten.

Dass die im Vergleich zum Vorgänger um zehn Zentimeter nach vorne gerückte und flacher geneigte Frontscheibe auch eine Spur mehr Dynamik in der Optik schafft, dürfte nur Kennern auffallen.

Gut ausgestattet noch günstig

Noch markanter könnte der Viertürer durch Details wie eine Dachreling, in Wagenfarbe gehaltene Türgriffe oder sogar dem Unterfahrschutz in Silber werden. Das gelingt allerdings in der Einstiegsversion für 11.490 Euro weder gegen Geld noch gute Worte. Zumindest die 990 Euro teurere Essential-Ausstattung muss es schon sein, um das eine oder andere Extra bestellen zu können.

Die größte Variabilität schafft das Niveau Comfort. Es ist dann auch bereits ab Werk schon unter anderem mit Klimaanlage, elektrisch einstell- und beheizbaren Außenspiegeln, Tempomat oder Radio versehen. Mit einem Preis ab 13.700 Euro ist aber auch diese Variante noch unschlagbar günstig.

Im Dacia Duster sitzt es sich jetzt bequemer

Ein weiterer Vorteil dieser Wahl ist das bereits enthaltene Komfortpaket. Denn auch wenn ein Duster kein typisches Vielfahrer- oder gar Außendienstfahrzeug ist, mit dieser Option (350 Euro bei Essential) lässt sich der Fahrerarbeitsplatz dank höhenverstellbarem Sitz sowie längs- und höhenverstellbarem Lenkrad individuell konfigurieren.

Generell wurden die beim Vorgänger oftmals kritisierten Polster deutlich verbessert. Sie bieten jetzt eine längere Sitzfläche, eine dichtere Polsterung und einen gewissen Seitenhalt. Über mangelnde Knie-, Kopf- oder Ellbogenfreiheit braucht sich bei einem Radstand von 2,67 Metern und einer Fahrzeughöhe von 1,62 Metern sowieso keiner der Passagiere zu beschweren.

Wertigkeit im Innenraum gesteigert

Während die eine oder andere weich unterschäumten Kunststofffläche oder diverse chromfarbene Details die Wertigkeit des Innenraums steigern, haben die Gestalter auch an der Bedienbarkeit der Instrumente gefeilt. Deutlich ergonomischer zu erreichen ist jetzt beispielsweise das Audiosystem, das nun ein wenig höher in den Armaturenträger integriert ist, sowie die zum Fahrer gedrehte Mittelkonsole.

Schalter und Drehregler geben eine gute Rückmeldung. Das Plus an Wertigkeit lässt sich aber auch hören, oder besser gesagt, nicht hören: die Geräuschdämmung ist unter anderem durch eine 0,35 Millimeter dickere Windschutzscheibe und um 30 Prozent mehr schallabsorbierender Oberflächen ebenfalls optimiert worden.

Hinter der weit aufschwingenden Heckklappe fasst der Kofferraum 445 Liter bei den Frontantriebsvarianten, 411 Liter sind es beim Allradantrieb. Bis zu 1.501 Liter (1.478 Liter) sind es, wenn die einteilige Rücksitzlehne vorgeklappt wird. Ab der Version Comfort ist die Rückbank im Verhältnis ein Drittel zu zwei Drittel geteilt.

Bekannte Motorisierungen für den Dacia Duster

Für sie ist auch die gesamte Bandbreite an bekannten Motorisierungen lieferbar. Die Auswahl beginnt mit dem 114 PS starken Benziner Sce 115 mit 1,6 Litern Hubraum. Momentan ist er nur in der Kombination mit Frontantrieb zu haben, doch der Einsatz im Allradler sowie als 2WD mit Flüssiggas sind von Dacia bereits angekündigt.

Sowohl mit Front- als auch Allradantrieb ist das 1,2-Liter-Turboaggregat mit Direkteinspritzung und 125 PS Leistung lieferbar. Die beiden 1,5-Liter-Diesel stehen wahlweise mit 90 PS (2WD) und 109 PS (2WD/ 4WD) zur Verfügung.

Alle Motorisierungen haben eine Start-Stopp-Automatik. Die Kraftübertragung erfolgt generell über Fünf- oder Sechsgang-Schaltgetriebe. Lediglich für den Duster dCi 110 mit Frontantrieb ist wahlweise ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe im Angebot.

Das Fahrwerk ist auf Komfort ausgelegt

Ganz so seidenweich wie dessen Übergänge ist das Fahrwerk des Duster nicht abgestimmt. Doch auch wenn die Komfort-Komponente deutlich überwiegt, stellt sie den Fahrer dennoch nie vor Probleme. Und das bei schlechten Fahrbahnabschnitten die Schläge ins Kreuz ausbleiben, hat ja auch etwas Gutes.

Apropos unwegsames Gelände. Mit einem Böschungswinkel von 30 (Bug) und 33 Grad (Heck) kann man eine Ausfahrt dorthin durchaus wagen. Dafür sprechen auch die Bodenfreiheit des Duster von 21 Zentimeter sowie der Rampenwinkel für Schrägfahrten an einem Hang von 21 Grad.

Je nach Bedarf lässt sich die Kraft des Antriebs automatisch zwischen den Achsen verteilen oder durch eine Lock-Taste im Verhältnis 50:50 vorn und hinten sperren. Mit der elektronischen Bergab- und Berganfahrhilfe sowie einem Kamerasystem (450 Euro), mit dem der Fahrer sich vorn wie hinten und zur Seite einen Überblick verschaffen kann, macht der Dacia fast schon auf großer Geländewagen.

Umfangreiche Optionenliste für den Dacia Duster

Möglich ist das im Zusammenhang mit den Topmotorisierungen TCe 125 und dCi 110 jeweils in der Bestausstattung Prestige für 18.150 beziehungsweise 18.900 Euro. Selbst wenn man dann noch alle Extras draufpackt, stehen am Ende maximal gut 21.000 Euro auf der Rechnung. Zahlreiche Optionen wie die vorhangähnlichen Windowbags, ein Lichtsensor oder die Berganfahrhilfe sind erstmals serienmäßig an Bord.

Neuerdings bietet Dacia für den Duster – abhängig von der Ausstattungsversion – auch eine Klimaautomatik (200 Euro), das automatische Zugangs- und Startsystem Keycard Handsfree (200 Euro) oder eine Lederausstattung (500 Euro) an. Selbst hochwertig ausgestattet kann SUV-Fahren kann also tatsächlich relativ günstig sein.

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