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Scotland, UK --- Diesel and unleaded gas pumps --- Image by © David Madison/Ocean/Corbis

Stimmung im August

DAT Diesel-Barometer: Akzeptanz von Diesel-Pkw gestiegen

Ein nicht geringer Teil der Befragten wäre sogar bereit, sich bei der technischen Nachrüstung von Dieselfahrzeugen finanziell zu beteiligen.

Jens Nietzschmann, Geschäftsführer der Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT), die das aktuelle DAT Diesel-Barometer veröffentlicht, sagte zu den Ergebnissen der Umfrage: "Die aktuelle Befragung von Endverbrauchern vor der Kaufentscheidung zeigt: Pkw mit Dieselmotor haben wieder an Attraktivität gewonnen, und die Wogen glätten sich langsam."

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Nietzschmann weiter: "Nun hört man aus dem Verkehrsministerium, dass neben neuen Wechselprämien auch ernsthaft über eine technische Nachrüstung von Euro-5-Dieseln diskutiert wird. Der Plan ist, die Halter an den Kosten zu beteiligen. Dazu wären 38 Prozent sogar bereit - offen bleibt allerdings in welcher Höhe. Es bleibt zu hoffen, dass diese Entscheidungen nicht zu noch mehr Verwirrung, sondern zu mehr Rationalität und einer langfristigen Lösung führen."

Das sind die Ergebnisse im Einzelnen

  1. Diesel-Gebrauchtwagen weiter gefragt: Im August wurden laut KBA-Informationen 200.208 Diesel-Gebrauchtwagen gehandelt, das sind knapp sechs Prozent mehr als im August 2017. Im Vergleich zum Juli 2018 (205.438 Einheiten) liegt der Wert rund 2,6 Prozent darunter. Gebrauchte Benziner sind ebenfalls weiter sehr gefragt.

  2. Gebrauchte Euro-6-Diesel an der Spitze: Erstmals wurden mehr Euro-6-Dieselgebrauchtwagen verkauft als Euro-1-bis-4-Diesel-Pkw. Den geringsten Anteil an den Besitzumschreibungen im August hatten die Euro-5-Dieselgebrauchtwagen.

  3. Dieselfahrer legen 45 km pro Tag zurück: Von allen Befragten nutzen 67 Prozent ihren Pkw für den Arbeitsweg. Im Schnitt werden 37 km pro Tag zurückgelegt, Dieselfahrer liegen mit 45 km deutlich darüber, Benzinfahrer mit 33 km deutlich darunter.

  4. Moderne Euro-6d-TEMP-Diesel-Pkw bleiben attraktiv: 35 Prozent aller Befragten würden sich für einen modernen Euro-6d-TEMP-Diesel entscheiden. Generell wäre die Akzeptanz eines Diesel-Pkw deutlich höher, wenn Fahrverbote vom Tisch wären.

  5. Akzeptanz von Diesel-Pkw gestiegen: Auf die Frage, was die wahrscheinlichste Motorart beim nächsten Kauf sein wird, haben 15 Prozent aller Befragten den Diesel angegeben. Im Vergleich zu den Antworten vor einem halben Jahr ist das eine Steigerung um vier Prozentpunkte. Unter den Dieselfahrern würden sich 40 Prozent wieder für einen Diesel entscheiden – eine deutliche Steigerung um 11 Prozentpunkte.

  6. Ein Drittel der Kaufplaner zögert: 34 Prozent derjenigen, die aktuell einen Fahrzeugkauf planen, zögern die Kaufentscheidung hinaus. Hauptgrund ist die Diskussion um Fahrverbote.

  7. Knapp 40Prozent würden sich an technischer Nachrüstung finanziell beteiligen: "Ich wäre bereit, mich an einer technischen Nachrüstung meines aktuellen Diesels finanziell zu beteiligen, wenn ich damit Fahrverbote umgehen kann." Dieser Aussage stimmten 38 Prozent aller befragten Dieselfahrer zu. Hauptgrund sind Fahrverbote, gefolgt von Werterhalt und der Tatsache, sich nicht von seinem Fahrzeug trennen zu müssen.

  8. Keine Einbrüche bei Gebrauchtfahrzeugwerten: Die Entwicklung der Werte von dreijährigen Gebrauchtwagen zeigt keine außergewöhnlichen Auffälligkeiten. Mit 52,5 Prozent des ehemaligen Listenneupreises im August 2018 bleiben die Werte zwar unter Vorjahr, aber sie zeigen keine weitere Abweichung nach unten. Wegen der in manchen Regionen allerdings weiter stark angespannten Diesel-Situation sind regional hohe Abweichungen bei den Gebrauchtwagen-Verkaufspreisen je nach Fabrikat möglich. Die hier dargestellten Werte zeigen den markenübergreifenden Bundesdurchschnitt. Benziner verlaufen parallel zu den Dieseln, die Schere geht nicht weiter auseinander.

  9. Gebrauchtwagen stehen fünf Tage länger beim Handel als im Vormonat: Mit 103 Tagen bei Diesel- und 80 Tagen bei Benzingebrauchtwagen hat der Automobilhandel wieder mit etwas längeren Standzeiten zu kämpfen. Dort ist die Situation weiterhin angespannt.

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