Foto: SP-X/Peter Maahn

Inhaltsverzeichnis

Das gibt es auf der Messe zu sehen

Edel-Shuttle und Autokino im Auto - Highlights der CES

Mercedes, BMW und Audi trumpfen auf der größten Elektronikmesse der Welt in Las Vegas mit einer Fülle von Innovationen auf.

So wirklich gern gesehen sind die großen Autokonzerne nicht in den Hallen der Consumer Electronics Show (CES), unweit der Casino-Meile am berühmten Las Vegas Strip. Verbannt in eine recht kleine Halle im Nordflügel des Messegeländes, passen sie nach Meinung der treuen Elektronik-Freaks nicht so recht die laute, junge Welt der Spielekonsolen, HiFi-Monster, Handys oder Roboterstaubsauger.

Autokonzerne hier noch eine Nische

Im Gegensatz zu den akzeptierten Giganten der Elektronik-Branche wie Google, Microsoft, Amazon und Go. müssen sich die anderswo verhätschelten süddeutschen Premium-Konzerne auf der vom 8. bis 11. Januar stattfindenden Messe mit vergleichsweise kleinen Messeständen begnügen, auf die kaum mehr als zwei Autos passen.

Der Fahrzeugführer als Auslaufmodell

Die autonome Mobilität gewinnt nicht nur im Automobilbereich mehr und mehr an Bedeutung. Auch das Berufsbild von Piloten oder Kapitänen werden sich verändern.
Artikel lesen

Natürlich treten die Deutschen ebenso wie Hyundai, Nissan oder Toyota auch an, um jüngere Kunden anzulocken, stecken Milliarden in Vernetzung, Assistenzsysteme oder die künstliche Computer-Intelligenz, die beim sicheren Fahren helfen und den Menschen hinterm Lenkrad nach und nach sogar überflüssig machen soll.

Neuartiges Autokino für Stauzeiten

So zeigt Audi ein neues Entertainment-System, dessen Klangfülle und Optik mit den meist asiatischen Unterhaltungsprofis in der Nebenhalle auf Augenhöhe ist. Enthalten ist sogar eine völlig neue Art des Autokinos. Im Stand können die Insassen auf der zur Leinwand umgewandelten Innenseite der Windschutzscheibe Filme in Top-Qualität genießen. Der Stau als Chance für gestresste Cineasten.

Mehr Sicherheit durch autonome Autos?

Autonomes Fahren soll vor allem einen Sicherheitsgewinn bringen. Doch wird das auch so sein?
Artikel lesen

Eher konservativ geht Mercedes ins Messe-Rennen, nutzt die CES ganz klassisch für die Premiere eines neuen Modells. Die zweite Auflage des CLA, eines viertürigen Coupés der A-Klasse-Familie, kann aber mit seinem voll elektronischen MBUX-Infotainmentdisplay punkten, dessen Sprachassistent und Gestenerkennung dann doch wieder die Brücke zu Alexa oder Nintendo schlägt. Begleitet wird der Neuling vom Elektro-SUV EQC, das seine US-Premiere feiert.

Wie in den Vorjahren residiert BMW nicht in einer nüchternen Halle, sondern in einem schneeweißen Art Bungalow gegenüber dem allgemeinen Trubel. Pluspunkt für die Bayern: Auf einer großen Freifläche lassen sich echte Autos bewegen.

Erstes autonom fahrendes Motorrad der Welt

Für große Augen sorgte aber nicht der Tanz des neuen Riesen-SUV X7 über künstliche Geländehindernisse, sondern ein scheinbar ganz normales Motorrad. Ein Aha-Effekt der Zaungäste, als das Zweirad seine Kreise mit leerem Sattel drehte, sich fahrerlos in enge Kurven legte und von einem Ende der Fläche zum anderen sprintete: das erste autonom fahrende Motorrad der Welt im Kleid des Serien-Bikes R 1200 RS.

Die nötige Technik konnte nur bedingt aus den BMW-Autos übernommen werden. Kein Grund zur Sorge für eingefleischte Biker: Es wird nie ein fahrerloses Motorrad geben, versichert BMW. Der Versuchsträger soll dazu dienen, neue Assistenzsysteme für Zweiräder zu entwickeln.

Unterwegs im mobilen Büro

ZF testet ein neues Fahrwerkssystem, das dafür sorgen soll, dass man zukünftig im autonom fahrenden Auto so ruhig arbeiten kann wie im Büro.
Artikel lesen

Rettungsfahrzeug Elevate kann klettern

Bei den übrigen Herstellern fällt auf: Ein Roboter-Mini-Laster von Honda für schweres Gelände, der selbstständig Transportaufgaben auf unwegsamem Terrain leisten kann. Nissan zeigt die autonome und lenkradlose Sportlimousine IMx erstmals außerhalb Japans - eine aufregend gestylte Studie, deren denkbarer Serienstart in weiter Ferne liegt.

Hyundai überrascht mit der Idee eines Rettungsfahrzeug namens Elevate, das nicht nur in schwerem Gelände fahren kann, sondern das die Ingenieure auch Klettern gelehrt haben. Das bei Bedarf fahrerlose Unikum ist zum Beispiel für Hilfseinsätze bei Naturkatastrophen konzipiert.

Kia präsentiert mitfühlendes Auto

Ein Auto, das die aktuelle Stimmungslage seines Benutzers per Künstlicher Intelligenz (KI) analysiert und in das dazu passende Interieur-Ambiente umsetzt: Mit dieser Technik kommt Kia Anfang Januar 2019 zur Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas. Dazu wurde ein neues Innenraumkonzept für eine Zeit entwickelt, "in der autonomes Fahren alltäglich ist und es darum geht, das Fahrerlebnis zu intensivieren", heißt es.

Das System namens R.E.A.D. (Real time Emotion Adaptive Driving) verwendet KI zur Erkennung von Biosignalen. Es wertet die Emotionen des Fahrers in Echtzeit aus und muntert ihn beispielsweise bei Bedarf mit frischen, fröhlichen Farben auf.

Tablet auf dem Lenkrad

Obwohl sich auch andere Hersteller dem Thema Cockpit der Zukunft widmen, schießen die Chinesen den Messe-Vogel in dieser Disziplin ab: Autohersteller Byton zeigt ein 48 Zoll breites Display (124x24 Zentimeter). Es wird im demnächst erscheinenden SUV M-Byte in Serie an Bord sein. Auf dem Pralltopf des Lenkrads ist ein weiteres Tablet für die Bedienung zum Beispiel der Klimaanlage oder des Telefons in Griffnähe des Fahrers montiert. Die Helligkeit der LED-Anzeigen passt sich automatisch der Umgebung an.

Die interessantesten Neuheiten des Genfer Autosalon

Vom 8. bis 18. März präsentieren die Hersteller nicht nur ihre neuesten Modelle, die Messe gibt auch einen Ausblick auf die künftige Mobilität.
Artikel lesen

Auf der CES wächst vieles zusammen, was bisher nicht zusammengehörte. Weil die Autos immer mehr zu fahrenden Computern werden, verwischen die Grenzen zwischen den jeweiligen Universen. Dazu tragen auch die zahlreichen Zulieferer bei, die zu Jahresbeginn gen Westen gereist sind. Ob Bosch, ZF, Schäffler oder Continental - in der besagten Automotive-Halle sind sie alle zugegen. Und setzen dabei ihre Kunden, die Autobauer, unter Druck.

Zulieferfirmen geben Gas

Viele Ideen, die heute in Serienautos zu finden sind, wurden in den Labors der Zulieferbetriebe ausgebrütet. Inzwischen gehen diese in die Offensive, entwickeln Systeme ohne direkten Auftrag eines Autoherstellers und bieten die Entwicklung dann auf dem Markt an.

ZF etwa präsentiert auf der CES seinen Supercomputer, der als Schaltzentrale all der im Auto versteckten Elektronik dient. Die Maschine schafft 600 Billionen Rechenschritte pro Sekunde (600 Terra-OPS) und kann noch so komplexe Verkehrssituationen in Echtzeit analysieren - unumgänglich für autonom fahrende Fahrzeuge. Der Technologiekonzern vom Bodensee hat damit den derzeit schnellsten Rechner.

Continental entwickelt derzeit eine flexible 5G-Hybridplattform, die sowohl die Kommunikation über das Mobilfunknetz als auch den schnellen und zuverlässigen direkten Datenaustausch ermöglichen soll.

Andere wie Bosch wagen es sogar, selbst ein Auto zu entwickeln und zu produzieren - wie das autonom fahrende Edel-Shuttle, dass mit der Umwelt vernetzt ist und von Kunden über das Internet gerufen werden kann.

Von der Auto- zur Mobilitätsmesse

Der starke Auftritt seiner Mitgliedsfirmen erfreut natürlich Bernhard Mattes, Chef des Verbands der deutschen Autoindustrie (VDA). "Die CES zeigt, dass sich Automessen mehr und mehr zu Mobilitätsmessen wandeln". Dennoch sieht er die klassischen Ausstellungen nicht am Abgrund. "Ich kann Ihnen versprechen, dass wir im Herbst eine tolle IAA erleben werden." Mattes muss jedoch auch von Berufs wegen optimistisch sein. Schließlich ist sein VDA Veranstalter der IAA. (SP-X/mid/cr)

Vorstellung

Neuer Diesel für den Honda Civic

Honda erweitert sein Motorenangebot für den Civic um einen 120 PS starken 1,6-Liter-Turbodiesel. Und der ist nicht nur flott unterwegs.

    • Kompaktklasse

MESSE

NAIAS 2018: Messerundgang über die Detroit Motorshow

In Detroit betreten immer noch einige wichtige Autoneuheiten die Bühne der Autowelt. Echte Autotrends sind hier aber kaum noch zu sehen.

    • Dienstwagen, Firmenwagen, User-Chooser

Vernetzte Autos und Datensicherheit

Konnektivität: "Vom heimischen Sofa ein Auto klauen"

Autobauer und Zulieferer investieren stark in Sicherheitstechniken. Aber der Schutz gegen Hacker wird teuer werden – wohl auch für Flottenbetreiber.

    • Konnektivität, Telematik, Software, Fuhrparkmanagement
Jeep_Renegade_TH_4xe8.jpeg

SUV

Fünf Mini-SUV die ihren Namen verdienen

Wer ein kleines Fahrzeug sucht, das keine Angst vor Feldwegen hat, der greift zu einem dieser Mini-SUV.

    • Dienstwagen, Marktübersicht, SUV

Tipps & News rund um Fuhrparkmanagement und betriebliche Mobilität:der fuhrpark.de-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen fuhrpark.de-Newsletter!