Frank Jung
Danke, Hartmut. Das Tiefdruckgebiet mit diesem Namen brachte Ende Februar noch einmal richtig bittere Kälte nach Deutschland und so einige Qualitäten des neuen Ford Fiesta zum Vorschein, die uns andernfalls verborgen geblieben wären. Bei Temperaturen um -15 Grad eine schnelle Heizung, eine rasante Sitzheizung und eine Lenkradheizung zu haben – das ist echter Luxus.
Und davon bietet der Fiesta eine ganze Menge, wenn man denn möchte. In der Basis bekommt man den flotten Kölner schon ab 12.950 Euro; für unseren üppig ausgerüsteten Testwagen muss man aber schon 27.245 Euro hinblättern, davon 500 Euro für das eben gelobte Winterpaket.
Gleichwohl misst Ford dem Thema Ausstattung eine besondere Bedeutung zu. Denn rund 60 Prozent der Pkw, die Ford in Europa insgesamt verkauft, waren höherwertig ausgestattete Fahrzeuge, also zum Beispiel Autos der Ausstattungslinie „Titanium“.
Was bietet der Fiesta als „Titanium“?
Er basiert auf dem Fiesta „Trend“, übertrifft diesen unter anderem aber mit 16-Zoll-Leichtmetallrädern im 10-Speichen-Design, Sportsitzen vorn (mit verstärktem Seitenhalt und sehr guter mechanischer Lendenwirbelstütze auf der Fahrerseite), Tagfahrlicht mit LED-Technik und LED-Rückleuchten, 3-Speichen-Lederlenkrad sowie Lederhandbremsgriff. Gerade die Sitze in Kombination mit einer Armstütze in der Mitte, zwei Tassenhaltern sowie Ablagefach in der Tür, das auch eine größere Getränkeflasche aufnehmen kann, lassen den Fiesta zu einem angenehmen Arbeitsplatz für seinen Fahrer werden.
Ebenfalls zum serienmäßigen Lieferumfang gehört die manuelle Klimaanlage, das sprachgesteuerte Kommunikations- und Entertainmentsystem Ford Sync 3 mit AppLink und 6,5-Zoll-Touchscreen sowie Nebelscheinwerfer mit statischem Abbiegelicht. Gerade in Sachen Bedienungsfreundlichkeit ist der Fiesta geradezu vorbildlich, denn hier ist wirklich alles intuitiv und ohne Blick in die Bedienungsanleitung zu handhaben.
Was verbraucht der Fiesta?
Optisch unterscheidet sich der neue Fiesta „Titanium“ von den anderen Ausstattungsvarianten unter anderem durch einen oberen Frontgrill mit Chrom-Streben und dem Chrom-Dekor unterhalb der Seitenscheiben.
Wir fuhren den Fiesta mit dem 120 PS-Diesel, der wirklich wunderbar mit einem fein abgestimmten Fahrwerk und einem präzise zu schaltenden manuellem Sechsganggetriebe harmoniert und so für großen Fahrspaß sorgt. Und der ist schon für 4,3 Liter Verbrauch, denn mehr wollte der kleine Kölner nicht haben. Unsere Expertin Anne Hübner errechnete daraus Gesamtkosten von 23,70 Cent je Kilometer (48 Monate/160.000 Kilometer).
Mit blutendem Herzen haben wir ob dieser unzähligen positiven Aspekte, die der Fiesta zu bieten hat, dann den Pferdefuß dieses sonst wirklich wunderbaren Fuhrwerks entdecken müssen: Im Kofferraum gibt es keine Verzurrösen. Der Haken an dem Fiesta besteht also darin, dass er keine Haken hat. Damit ist Ladung bei umgeklappter Rückbank nicht UVV-gerecht zu sichern.
Fazit: Der neue Ford Fiesta ist in wirklich allen Belangen ein richtig tolles Auto – bis auf die mangelnde Möglichkeit zur Ladungssicherung.