Von Timo Bürger
Dass der in Deutschland designte und entwickelte koreanische Kia Ceed Sportswagon sein Apostroph im Namen eingebüßt hat (vorher: cee'd), ist vermutlich die am wenigsten spannende Neuerung. Viel reizvoller dagegen sind andere Aspekte.
Großer Kofferraum, variables Sitzsystem
Zum Beispiel das Fassungsvermögen: In der Länge hat der Kia Ceed Sportswagon um stattliche zehn Zentimeter zugelegt; bei mindestens 625 und maximal 1694 Litern Gepäckraumvolumen schauen sogar Kombis, die im D-Segment angesiedelt sind, doof aus der Wäsche. Zumal sich das Gepäckabteil der nur kniehohen Ladekante wegen leicht beladen lässt.
Variabel ist der Gepäckraum zudem: Die Rücksitzbank kann bei den teureren Ausstattungsvarianten im Verhältnis 40:20:40 umgeklappt werden (Hebel an der Kofferraumwand), sodann entsteht eine nahezu plane Fläche. Wer Gepäckstücke vor allzu neugierigen Blicken schützen will, freut sich über die serienmäßig erhältlichen Fächer im Kofferraumboden sowie Abdeckung und Gepäcknetzösen.
Ein Schienen-Trennsystem und eine elektrische Heckklappe sind für die höherwertigeren Versionen vorgesehen. Ein Gepäckraumtrennnetz (das entweder hinter der ersten oder zweiten Reihe angebracht werden kann) ist leider nur für die beiden höchsten Ausstattungen "Spirit" und "Platinum" erhältlich.
Serienmäßig ist vieles an Bord
Was die Komfort-Serienausstattung angeht, lassen sich die Koreaner nicht lumpen: Bereits die Einstiegsversion "Attract" lockt Kunden beispielsweise mit einem Audiosystem (5-Zoll-Display), Geschwindigkeitsregelanlage oder Berganfahrhilfe, um nur einige zu nennen.
Auch bei der Sicherheitsausstattung haben die Ingenieure dem Koreaner etliche elektronische Helfer mitgegeben: Spurhalte- und Fernlichtassistent, Dämmerungssensor und Müdigkeitswarner zum Beispiel.
Ansonsten – das ist einer der Vorzüge der aktuellen Kia-Modelle – überzeugt auch der neue Sportswagen seine Insassen mit Funktionalität, Qualität sowie einer unkomplizierten Handhabung. Der freistehende Touchscreen erfreut mit einfach-logischer Bedienung und guter Ablesbarkeit – wie alle anderen Instrumente und Schalter auch. Viele Soft-Touch-Oberflächen schmeicheln Hand und Auge, ebenso wie die diversen Chromoptik-Applikationen.
Erwachsene finden auch in Reihe zwei genügend Platz, um nicht mit Knien an die Vordersitze oder mit dem Kopf an den Dachhimmel zu stoßen. Und in der ersten Sitzbank machen die optionalen Sitze in Stoff-Leder-Kombination und Lendenwirbelstütze einen guten Eindruck.
Im Kia ist man entspannt unterwegs
Doch nicht nur die statischen Werte überzeugen, auch die dynamischen. Bestens unterwegs ist man mit dem neuen 136 PS starken Dieselmotor. Die maximalen 280 Newtonmeter des 1,6-Liter-Triebwerks (320 Newtonmeter bei Wahl von DCT) sind ausreichend, um den Kia Ceed Sportwagon einigermaßen temperamentvoll von A nach B zu bewegen. Mit gut über fünf Liter Kraftstoffverbrauch pro 100 Kilometer gibt sich der Selbstzünder zudem recht sparsam.
Zum angenehmen Fahrgefühl trägt auch das neu entwickelte Fahrwerk (MacPherson-Federbeine vorne und eine Mehrlenkerachse mit Stabilisatoren hinten) in Zusammenspiel mit der neuen, sehr direkt abgestimmten Lenkung bei.
Fazit Kia Ceed Sportswagon
Wer viel fährt und häufig viel zu transportieren hat, trifft mit dem neuen Kia Ceed Sportswagon eine gute Entscheidung. Das Fahrzeug bietet großzügig Raum, Variabilität und überzeugt mit solider Verarbeitung und einem attraktiven Einstiegspreis von 16.990 Euro.
Technische Daten Kia Ceed Sportswagon
Länge / Breite / Höhe (in mm): 4.600 / 1.800 / 1.465
Motor: 1,6 CRDI 136
Leistung: 136 PS bei 4.000 U/min
Drehmoment: 280 Nm bei 1.500 - 3.000 U/min
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 10,8s
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
Verbrauch (kombiniert): 4,3 - 3,9l
Testverbrauch: 5,5l
CO2-Emissionen/Effizienzklasse: 111 - 109/A+
Gepäckraumvolumen (nach VDA): 625 - 1694l
Tankinhalt: 50l
Wendekreis (in m): 10,60
Radstand (in mm): 2.650
Preis ab: 16.990 Euro