Von Ute Kernbach
Eine Pferdestärke und fünf Kilometer pro Stunde, das waren die Eckwerte vor rund 100 Jahren. Heute sind 60 PS und mehr Standard, die Höchstgeschwindigkeit von mindestens 150 Kilometern pro Stunde die Regel. Die Rede ist von Transportern – damals wie heute ein wichtiges Transport- und Fortbewegungsmittel.
Der Transportermarkt ist ein weit gefächertes Feld, die Modelle der einzelnen Hersteller auf diesem Sektor sind sehr vielfältig und berücksichtigen die einzelnen Bedürfnisse der verschiedenen Branchen. Ob Pritsche/Pickup, Kombi oder Kastenwagen - alles ist im Angebot.
Knapp 1,8 Millionen Utilities vom Schlage eines Fiat Fiorino bis hin zum Mercedes Sprinter oder VW Caravelle rauschen derzeit über Deutschlands Straßen. Allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres wurden mehr als 105.000 dieser Lastenesel insgesamt neu zugelassen.
Restwerte: VW Caravelle vor Peugeot Traveller
Ein wichtiges Kriterium bei der Anschaffung eines solchen Gefährts ist der zu erwartende Restwert. Die Bähr & Fess Forecasts GmbH hat ausgewählte Nutzi-Kombis näher unter die Lupe genommen. In der Klasse der mittelgroßen Fahrzeuge hat Volkswagen mit der Caravelle T6, unter dessen Motorhaube ein 102 PS starkes Dieselaggregat arbeitet, die Nase in Sachen Wertstabilität ganz vorn.
In zwei Jahren prognostizieren die Propheten aus dem Saarland dem Wolfsburger noch einen Restwert von 49 Prozent. Zwei Prozentpunkte weniger – 47 Prozent – lautet die Prognose der Benzinvariante Caravelle 2,0 TSI BMT mit 150 PS-Motorisierung.
"Reisefranzose" Peugeot Traveller mit gutem Wiederverkaufswert
Dicht dahinter kann sich der Peugeot Traveller 1,5 BlueHDI mit einem Restwert von 46,5 Prozent auf dem Bronzeplatz etablieren. "Im Vergleich zu anderen 'Transportern' handelt es sich beim Traveller eigentlich eher um einen großen PKW als um ein Nutzfahrzeug, welches zum PKW umgewandelt wurde. Zwar mag das Image noch nicht an jenes des Multivan oder Caravelle heranreichen, aber die Möglichkeit, eine Menge Serienausstattung und Sonderausstattungsmöglichkeiten zu bieten, die bei VW nicht- oder nur sehr teuer zu ordern sind, könnten das Interesse am 'Reisefranzosen' nochmals vergrößern", sagt Dieter Fess Mitinhaber der Bähr & Fess Forecasts GmbH.
Fess weiter: "Massagesitze, 177 PS-Diesel, Lederausstattung, elektrische Schiebetüren und Head-Up Display wären hier nur stellvertretend für viele zu nennen, wenn man das Topmodell 'Allure' ordert. Und problemloses Befahren von Parkhäusern ist ebenfalls im Preis inbegriffen. Die Wiederverkaufspreise liegen auf dem Niveau der sehr guten Konkurrenz."
Restwertschere klafft um mehr als acht Prozentpunkte auseinander
Schaut man sich die einzelnen Fahrzeuge näher an, geht die Restwertschere gravierend auseinander. In Sachen Wertstabilität ganz vorne angesiedelt ist der bereits erwähnte Caravelle T6 mir einem Restwert von 49 Prozent nach dem genannten Zeitraum.
Der Transit Custom 2,0 TDCI und der Nissan NV 300 1,6 DCI dagegen haben nur noch einen Restwert von 40,5 Prozent und liegen damit am unteren Ende der Wertstabilitäts-Skala. Rund einen Prozentpunkt besser schneidet der Fiat Talento Kombi 1,6 Ecojet (41,5 Prozent) ab.