Von Christian Frederik Merten
Kleinwagen gleich Verzicht? Das war einmal. Heute sind Kleinwagen mittlerweile so groß wie in den Neunzigern noch Kompaktautos und damit – zumindest für Zwei-Personen-Haushalte – vollwertige Erstfahrzeuge, die auch vor dem Langstreckeneinsatz nicht zurückschrecken.
Im Fuhrpark erfreuen sich Kleinwagen vor allem in Serviceflotten großer Beliebtheit. Einsatzbeispiele sind Pflegedienste oder Security-Unternehmen, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihnen zum Einsatz schicken. Grundsätzlich zählen Kleinwagen zu den Vernunftfahrzeugen, sie werden vor allem wegen ihres Preis-Leistungs-Verhältnisses angeschafft. Ein Grund mehr, sich das Restwertverhalten der Kleinwagen genauer anzuschauen.
Wertverlust Audi A1: Relativ top, absolut flop
Für bfp FUHRPARK & MANAGEMENT haben sich die Prognose-Experten der DAT die Restwerte von zwölf beliebten Kleinwagen genauer angeschaut. Die gemeinsame Basis: fünftürige Benziner in einer mittleren Ausstattung mit 36 Monaten Haltedauer und 15.000 Kilometern Jahreslaufleistung. Auf den Grundpreis hat die DAT eine Sonderausstattungspauschale in Höhe von 15 Prozent aufgeschlagen.
Das Ergebnis: Das teuerste Modell im Feld, der Audi A1 25 TFSI, hat auch den relativ gesehen höchsten Restwert. 48,7 Prozent seines Neupreises ist er nach drei Jahren und 45.000 Kilometern noch wert. Zum Vergleich: Beim letzten im Bunde, dem Ford Fiesta 1.0 EcoBoost, sind es nur noch 42,4 Prozent und damit über sechs Prozentpunkte weniger.
In absoluten Zahlen allerdings kehrt sich das Verhältnis um. Mit dem günstigsten Neupreis in diesem Vergleich kommt der Fiesta mit knapp 9.000 Euro auf den geringsten Wertverlust. Jetzt ist der Audi Tabellenletzter – seine Eigentümer sind nach drei Jahren 10.650 Euro ärmer. Bei über 10.000 Euro liegt der Wertverlust übrigens auch beim Seat Ibiza und beim VW Polo und beim Kia Rio. Und das, obwohl der Rio mit einem Restwert von 45,7 Prozent noch relativ weit oben auf dem Treppchen steht.