Von Wolfgang Schäffer
Niedriger Rollwiderstand, hohe Laufleistung, kurze Bremswege, präzises Handling und hoher Grip sind außer dem Preis die wohl wichtigsten Punkte, auf die sowohl die Fuhrparkmanager als auch die Nutzer der Dienstwagen achten.
Nach Ansicht von Wolfgang Weigand, Bereichsleiter Vertrieb bei Servicequadrat, stellen alle renommierten Reifenhersteller eine Vielzahl von hochmodernen Reifen mit entsprechenden Spezifikationen und Fahreigenschaften her.
"Unsere besondere Empfehlung an Vielfahrer und Flottenverantwortliche für die bevorstehende Umrüstphase der Sommerreifen ist, den Reifen-Ersatzbedarf frühzeitig anzugehen, damit die Verfügbarkeit aller Spezifikationen gewährleistet ist."
Das gelte neuerdings auch für den Bereich der Ganzjahresprofile. Als unabhängiger Servicepartner mit einem umfangreichen Netz an herstellerunabhängigen Reifenfachhändlern sei sein Unternehmen in der Lage, den Flottenkunden alle gewünschten Produkte zu liefern und auch zu montieren.
Bridgestone
Bei Bridgestone erhält der Turanza T005 gute Noten bei den Reifentests. Sowohl auf trockener als auch auf nasser Fahrbahn zeigt er dabei gute Eigenschaften. Gelobt werden zudem geringe Abrollgeräusche und wenig Rollwiderstand.
Continental
Continental bietet für die Sommersaison den neuen EcoContac 6 an. Der Hersteller spricht dabei von einen Hightech-Sommerreifen für Pkw. Verglichen mit dem Vorgängermodell biete der Neue eine um 20 Prozent höhere Laufleistung, einen um 15 Prozent verringerten Rollwiderstand, noch präziseres Handling und kürzere Bremswege auf nasser und trockener Fahrbahn.
Der EcoContact 6 wird in Breiten zwischen 145 und 315 Millimetern hergestellt. Der Premium Contact 6 (225/40) indessen wird von mehreren Fachblättern als Sieger bei Reifentests gefeiert. Im SUV-Bereich und für sportliche Pkw bekommt der ContiSportContact 5 Empfehlungen.
Dunlop
Bei Dunlop kommt sowohl der Sport BluResponse (195/65 R15) als auch der Sport Maxx RT 2 (225/40 R 18) richtig gut weg. Geringer Kraftstoffverbrauch, ausgewogenes Verhalten selbst bei Nässe und Komfort sind die Punkte, die in den Testergebnissen herausgestellt werden.
Goodyear
Zwei neue Produkte kommen von Goodyear in diesem Frühjahr auf den Markt. Der Eagle F1 Asymmetric 5 ist ein Allrounder im Ultra High Performance Bereich (UHP), bei dem der Focus auf Nassbremsen und Trockenhandling gelegt wurde. Er wird in einem breiten Sortiment angeboten – vom VW Golf bis zum Porsche 911.
Den Eagle F1 SuperSport indessen gibt es in den drei Ausführungen SuperSport, SuperSport R und SuperSport RS. Gedacht ist der Pneu für sehr sportliche Fahrer. Der Efficient-Grip Performance (185/65) schlägt sich auf trockenem Untergrund gut, zeigt auf Nässe leichte Schwächen, so der ADAC.
Hankook
Hankook bringt zum Frühjahr 2019 mit dem Ventus S1 evo 3 einen neuen UHP-Reifen für Pkw und SUV auf die Straßen. Bei der mittlerweile dritten S1 evo-Generation wurde vor allem auf eine weitere Verbesserung in den Bereichen Nasshaftung und Fahrverhalten/Lenkpräzision Wert gelegt.
Darüber hinaus richteten die Entwickler einen besonderen Fokus auf die Reduzierung des Rollwiderstandes. Der Hankook Ventus S1 evo 3 wird zunächst in 72 Dimensionen von 17 bis 22 Zoll angeboten.
Kumho
Neuheiten hat Kumho für den Sommer nicht zu biete. Allerdings werden die wichtigsten Profile um neue Größen ergänzt. Für Vielfahrer sind laut Marketing Manager Wolf Fuder außer sicherheitsrelevanten Eigenschaften bei Nässe und im Trockenen Komforteigenschaften meist wichtiger als ein extrem sportlicher Reifen. Im Falle von Kumho empfehlen wir beispielsweise in diesem Fall eher einen Ecsta HS51 als einen Ecsta PS71.
Michelin
Michelin weist darauf hin, dass der Primacy 4 in der Dimension 235/45 R18 beim Test der Auto Zeitung als bester Spritsparer ausgezeichnet wurde. Michelin bietet den Primacy 4 in insgesamt 115 Dimensionen zwischen 15 und 19 Zoll Felgendurchmesser an. Der ADAC hingegen bescheinigt dem Crossclimate + (185/65 R 15) Bestnoten im Verschleiß, gut auf Nässe mit kleinen Abstrichen auf trockener Straße.
Auf dem Genfer Auto-Salon feiert der Michelin Pilot Sport 4 SUV Premiere. Der neue Sommerreifen für sportliche SUV-Modelle ist laut Hersteller maßgeschneidert auf das Einsatzspektrum leistungsstarker SUVs abgestimmt, die sich durch ein überdurchschnittlich hohes Gewicht und einen höheren Schwerpunkt als in anderen Fahrzeugklassen auszeichnen.
Der Michelin Pilot Sport 4 SUV ist in Deutschland von April an erhältlich und wird in 53 unterschiedlichen Varianten von 17 bis 23 Zoll in den Handel kommen.
Nexen Tire
Zur diesjährigen Sommer-Umrüst-Saison erweitert Nexen Tire das Reifenportfolio um den N'FERA Sport, als neues UHP-Profil für sportlich ambitionierte Fahrer hochmotorisierter Fahrzeuge. Das optimierte Profildesign sorge für hohen Fahrkomfort, bestes Handling, ausgezeichnete Performance bei Nässe sowie verbesserte Bremseigenschaften. Das neue Sommerprofil ist direkt mit 20 Startgrößen von 17 bis 20 Zoll verfügbar.
Darüber hinaus startet im Frühling als weiterer UHP-Sommerreifen der komfortable N ́FERA Primus in 32 Größen von 16 bis 18 Zoll und damit passend für alle gängigen Fahrzeugkategorien.
Mit diesem Reifen sollen all die Fahrer von oberen Mittelklassefahrzeugen angesprochen werden, die Wert auf Komfort, Laufruhe und Laufleistung legen, ohne die Sicherheitsaspekte zu vernachlässigen. Fahrer leistungsstarker SUVs können ab Frühjahr 2019 den neuen Roadian AT4x4 wählen.
Nokian
Mit Powerproof und Wetproof bringt Nokian zwei neue Reifen für den Sommer 2019 in den Handel. Der Powerproof, das Flaggschiff von Nokian, tritt in der UHP-Kategorie an. Im Testbericht der Guten Fahrt wird der Reifen in Verbindung mit dem Golf besonders gelobt. Lediglich der Komfort kommt demnach etwas zu kurz.
Das Größenangebot umfasst 51 Produkte von 17 bis 20 Zoll. Der Wetproof (14 bis 20 Zoll) ist laut Hersteller für konstante Leistung auf nassen Straßen und zusätzlichem Komfort bei schlechten Fahrbedingungen ausgelegt. Ein niedriger Rollwiderstand soll die Kraftstoffeffizienz steigern.
Pirelli
Pirelli hat zwar keine neuen Pneus für die kommende Sommersaison entwickelt, bietet aber eine Vielzahl neuer Dimensionen für bekannte Produkte ab. Für die Größe 185/65 R 15 hat der ADAC den Cinturato P1 Verde unter die Lupe genommen.
Auf Nässe zeigt der Reifen demnach Schwächen, Kraftstoff- und Verschleißwerte indessen kommen besser weg. Bei den 17-Zöllern mit der Breite 225/40 bescheinigen Tester dem P Zero bestes Handling bei nasser und trockener Fahrbahn, Top-Bremswerte und hohen Komfort.
Auf die Laufleistung achten
Bei der Frage nach der Reifenentwicklung sind sich die Hersteller darüber einig, dass die Laufleistung eines der wichtigen Ziele ist. "Allerdings sollte dieses Ziel nicht anderen, sicherheits- oder umweltrelevanten Zielen wie beispielsweise Bremswege auf nasser und trockener Fahrbahn oder niedrigem Rollwiderstand geopfert werden", nennt Klaus Engelhart, Pressesprecher bei Continental, weitere Kriterien, die auch bei allen anderen Reifenanbietern im Vordergrund stehen.
Yara Willems von Hankook fügt hinzu: "Tests laufen oft unter Extrembedingungen. Grundlage dafür ist generell jedoch das Abbilden von Worst-Case-Szenarien. Mischungsseitig sind daher weniger die extremen Bedingungen des Klimas, sondern viel mehr die Häufigkeit der klimatischen Ausschläge problematisch."
Weiterhin stünden auch die Verbesserung zum Schutz des Klimas auf dem Programm: CO2–reduzierende Projekte spielten eine wichtigste Rolle, dabei würden vor allem neue, innovative und nachhaltige Rohstoffe eingesetzt, die recyclebar und biobasiert sind. Maßnahmen, die von der Mehrzahl der Reifenproduzenten seit Jahren verstärkt umgesetzt werden.
Ganzjahresreifen verstärkt nachgefragt
Wolf Fuder von Kumho betont indessen, dass bei Ganzjahresreifen, die zumindest in Deutschland verstärkt nachgefragt würden, der Fokus in Zukunft unter anderem eher auf die Sommereigenschaften und weniger auf die Wintereigenschaften gelegt werde, da in den meisten Regionen kaum noch Schnee falle.
Und dann ist da natürlich der Reifenabrieb, der nicht nur hinsichtlich der Verschleißfrage, sondern gerade auch in Verbindung mit der Feinstaubdiskussion immer wieder zum Thema gemacht wird.
Conti-Sprecher Engelhart hat dazu konkrete Angaben parat: "Reifenabrieb kommt in Kombination mit Straßenabriebspartikeln vor. Darum sprechen wir von Reifen- und Straßenabrieb. Die Partikelgröße beträgt im Mittel etwa 100 µm. Feinstaub hat eine Partikelgröße von < 10 µm (PM 10 und PM 2.5). Studien zeigen, dass der Anteil von Reifen- und Straßenabrieb an PM 10 weniger als drei Prozent beträgt. Der Anteil an PM 2,5 liegt unter einem Prozent."
Transporterreifen schneiden schlecht ab
Während die 16 vom ADAC getesteten Sommerreifen der vor allem bei Kleinwagen zum Einsatz kommenden Größe von 185/65 R15 allesamt mit 'gut' oder 'befriedigend' bewertet wurden, attestiert der Autoclub den Transporterreifen (215/65 R16 C) ein verheerendes Abschneiden.
"Die Reifengröße 215/65 R16 C wird vorwiegend im gewerblichen Bereich für Transporter eingesetzt (das C steht für Commercial oder Cargo), wo sie hauptsächlich auf geringen Verschleiß ausgelegt ist. Aber auch für Vans im privaten Bereich, beispielsweise bei Familienfahrzeugen, Campingmobilen oder zur Personenbeförderung, wird sie immer häufiger genutzt. Hohe Laufleistung führt jedoch fast immer zu einem Zielkonflikt beim Nässeverhalten. Die drei Reifen, die bezüglich des Verschleißes am besten abschnitten (Sava, Fulda, Michelin), sind daher allesamt mangelhaft bei Nässe", hält der ADAC fest.
An die Fuhrparkmanager gerichtet betonten die Tester des Autoclubs: "Bei der Wahl der Transporterreifen sollte verantwortungsbewusst nicht nur auf Laufleistung, sondern auch auf Sicherheit geachtet werden. Auch C-Reifen können eine zumindest befriedigende Nässeperformance bei geringem Verschleiß erzielen. Der Spitzenreiter Apollo oder auch Goodyear und Pirelli beweisen das."