Das ARD-Wirtschaftsmagazin "plusminus" meldet einen immer höheren Preisunterschied zwischen normalen Tankstellen und denen an Autobahn-Raststätten. Demnach lag der durchschnittliche Preisaufschlag für einen Liter Superbenzin an der Autobahn im Jahr 2015 noch bei 6,5 Cent, in der ersten Hälfte 2018 war die Differenz bereits 16 Cent.
Kaum Wettbewerb
Eine "zu schwache Wettbewerbssituation an den Raststätten" sieht Sascha Wilhelm von der Goethe-Universität Frankfurt als Ursache dieser wachsenden Kluft an. Er hat die Untersuchungen auf der Grundlage von 150 Millionen Preisdaten durchgeführt. Seine Auswertung deute auf ein neues, monopolartiges Verhalten der Konzerne an den Autobahntankstellen hin, heißt es bei "plusminus". So würden diese neuerdings auf Preissenkungen an Tankstellen um sie herum während des Tagesverlaufs nicht mehr reagieren, sondern ihre Preise auf hohem Niveau nahezu konstant halten. Dadurch steige die Preisschere zu bestimmten Tageszeiten auf bis zu rund 20 Cent pro Liter Superbenzin.
Günstiger tanken mit Spritpreis-Apps
Das für den Wettbewerb zuständige Bundeskartellamt verwies auf Nachfrage des WDR auf Informationsangebote wie Apps, anhand derer sich die aktuellen Spritpreise jenseits der Autobahn ermitteln ließen. Aufgrund dieser Transparenz sei der Wettbewerb nach wie vor gewährleistet. (KH/glp)