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Marktübersicht Tankkarten

Mit der Tankkarte die Geschäftskosten senken

Kein Bargeld und keine Zettelwirtschaft, aber viele Vorteile für die Kostenstelle Fuhrpark, den Fuhrparkmanager und die Fahrer: Tankkarten eignen sich für weit mehr als Kraftstoffbezug.

Von Bettina Göttler

„Mit Karte bitte!“ Die Zahl der Akzeptanzstellen für Tankkarten wächst und wächst. Kein Wunder, denn eine Tankkarte bietet umfangreiche Vorteile weit über das bloße Tanken hinaus. Und sie eignet sich keinesfalls nur für große Fuhrparks. So gibt es etwa die Tankkarte Aral Komfort schon ab einem Fahrzeug. Die Enicard multi easy richtet sich gezielt an kleinere Fuhrparks mit einem Verbrauch bis zu 200 Litern Sprit pro Monat. Weitere Mineralölgesellschaften haben gar keine Mindestabnahme.

Allen Karten gemein ist, dass der Kunde einer Bonitätsprüfung unterzogen wird. Schließlich handelt es sich bei einer Tankkarte um ein Finanzprodukt. Sollte die Bonitätsprüfung ungut ausfallen, gibt es als Alternative eine Prepaid-Karte. Diese gibt es von Wex (Esso-Card) seit 2020, „um auch Kunden mit eingeschränkter Kredithistorie akzeptieren zu können“.

Kleine Wortkunde: Tank-, Lade- und Hybridkarten

Wer es ganz genau nimmt, stellt fest: Der Begriff „Tank“karte trifft es nicht ganz. Ja, der Nutzer kann mit einer Tankkarte bargeldlos Kraftstoff bezahlen. Doch bereits hier ist der Begriff schon zu eng gefasst, denn viele Anbieter führen bereits hybride Karten, mit denen der Nutzer auch Ladestrom bezahlen kann. Generell arbeiten die Kartenherausgeber an sogenannten Cross-Akzeptanzen im Bereich alternativer Kraftstoffe. Trifft es also „Tank- und Ladekarte“ besser? Im Grunde schon, doch auch dann ist bei weitem nicht erfasst, was die Karten alles können.

Kraftstoff mit Rabatt und Berechtigungsstufen für den Einkauf

Zunächst kann der Fuhrpark spürbare Tankkosten sparen: Bis zu zwei Cent Rabatt pro Liter Kraftstoff sind möglich. Der Fuhrparkmanager legt fest, was der jeweilige Mitarbeiter mit seiner Tankkarte neben Kraftstoff und/oder Ladestrom kaufen kann. Tankkarten werden fast zu Kreditkarten, je nach Warenberechtigungsgruppe. Meist beginnt es mit dem Tanken von Dieselkraftstoff und AdBlue. Dann geht es über alle Kraftstoffe hin zur Fahrzeugwäsche, Schmierstoffe und Autozubehör, bis schließlich die maximale Berechtigungsstufe das gesamte Angebot der Tankstelle umfasst. Auch Fähr-, Brücken-, Tunnel- und Mautgebühren können bei Bedarf bargeldlos mit der Tankkarte bezahlt werden. 

Auch interessant: Dataforce analysiert seit fünf Jahren, wofür Flottenbetreiber die Tankkarte nutzen.

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Foto: Q1 Energie
„Wir arbeiten an Crossakzeptanzen - vor allem im Bereich alternativer Kraftstoffe“, sagt Frederick Beckmann, Vorstand Q1 Energie.

Tankkarten entlasten die Buchhaltung

Anbieter von Tankkarten liefern nach einem bestimmten Rhythmus Reportings. Üblich sind 14 Tage oder monatlich. Der Fuhrparkmanager sieht darin je nach Wunsch detailliert und transparent aufgelistet, welcher Nutzer was, wann und wo mit der Tankkarte bezahlt hat. Das bedeutet: Keine Zettelwirtschaft mit Tankbelegen mehr, eine leichtere Buchhaltung und daher letztlich eine Kostenersparnis.

Tankkarten lassen sich deckeln, das heißt für jede Karte kann ein Limit über ein Online Selbstbedienungsportal eingerichtet werden. Der Fuhrparkverantwortliche hat somit die optimale Kostenkontrolle. Im Onlineportal können auch Karten gesperrt oder neue Karten angelegt werden. Außerdem ermöglichen (Verbrauchs) Analysen, die Effizienz im Fuhrpark zu optimieren.

Trend: Digital und virtuell

 „Aus unserer Sicht gibt es bei Tankkarten einen klaren Trend in Richtung Digitalisierung bzw. Virtualisierung von Karten“, sagt Frederick Beckmann, Vorstand Q1 Energie. „Daher wird die Q1-Tankkarte zukünftig über die zahlz.app auch digital zur Verfügung gestellt, was eine unmittelbare Bezahlung der Tankung an der Zapfsäule ermöglicht.“

In der Tat führen bereits die meisten Kartenanbieter digitale Lösungen oder sie arbeiten daran. So auch Shell mit der „Shell Fleet App, die wir für das digitale Fuhrparkmanagement mit bis zu 6 Fahrzeugen entwickelt haben – mit dem nächsten App-Update im Frühjahr sogar bis zu 10 Tankkarten“, sagt Rainer Klöpfer, Geschäftsführer Euro Shell. Die Kosten für die App richten sich wie bei der physischen Karte je nach Fuhrpark. Rainer Klöpfer: „Wir bieten diesen Service kostenlos für kleineren Flotten (PKW/Transporter) an.“  

Größere Netzabdeckung: Partnerschaften oder mehrerer Tankkarten

Dass Tankkarten von Mineralölgesellschaften an den zugehörigen Tankstellen akzeptiert werden, versteht sich von selbst. Es ist auch die pragmatischste Lösung, die Tankkarte derjenigen Tankstellenmarke zu wählen, deren Stationen dem Fuhrpark am günstigsten liegen.

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Foto: Getty Images
Rainer Klöpfer, Geschäftsführer Euro Shell: „In der App können alle Tankkosten eingesehen werden, die digitalen Rechnungen gehen dort ein und der Fuhrpark kann ganz einfach von unterwegs gesteuert werden.“

Die beste Lösung muss das aber nicht sein, denn viele Kartenanbieter erweitern ihr Netzwerk, indem sie mit anderen Anbietern zusammenarbeiten. So macht das auch Shell. Mit dem Ergebnis, dass „die Kunden Zugang zum deutschlandweiten Shell Card Akzeptanznetz mit insgesamt rund 4.500 Stationen von Shell, Avia, Esso, OMV und Westfalen“ haben, erklärt Rainer Klöpfer. Ein Blick auf die Partner-Tankstellen lohnt sich also auf jeden Fall.

Grundsätzlich sollten alle Konditionen in Augenschein genommen werden. Je nach Abnahmemenge schlägt der Kraftstoffrabatt zu Buche. Bei Auslandsfahrten fällt zum Beispiel die Rückerstattung der Mehrwertsteuer ins Gewicht. Ist der Fuhrpark deutschland- oder sogar europaweit unterwegs, gehört ein flächendeckendes Akzeptanznetz zu den Prioritäten. Hier bietet sich eventuell der parallele Einsatz mehrerer Tankkarten an, so ist der Fuhrpark noch flexibler.

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