Markante Scheinwerfer und ein V-förmiger Grill prägen die Front des Nissan Qashqai Generation drei.
Foto: Christian Frederik Merten
Markante Scheinwerfer und ein V-förmiger Grill prägen die Front des Nissan Qashqai Generation drei.

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bfp-Fahrtest

Nissan Qashqai: Viel Schein, viel Sein

Der Nissan Qashqai Nummer drei zeigt Charakter. Aber wie schlägt sich das Kompakt-SUV im Alltag? bfp FUHRPARK & MANAGEMENT kennt die Antwort.

Ein neuer Qashqai ist ein Meilenstein für Nissan. Ist er doch das wichtigste Modell der Japaner in Europa. Die erste Generation löste 2006 den SUV- und Crossover-Boom auch in der Kompaktklasse aus, seit Anfang 2021 ist Qashqai Nummer drei auf der Straße. bfp FUHRPARK & MANAGEMENT hat das derzeitige Spitzenmodell der Baureihe, den Qashqai Tekna+ mit 158 PS, Allradantrieb und automatischem Xtronic-Getriebe, genauer unter die Lupe genommen.

Nissan Qashqai: Trendsetter neu aufgelegt

Der neue Nissan Qashqai ist da. Der Crossover gilt als Pionier unter den Kompakt-SUVs, die Generation drei ist ein solides Alltagsfahrzeug.
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Der erste Eindruck: Prägnantes Qashqai-Gesicht

Auch Generation drei des Nissan Qashqai kommt im typischen SUV- oder Crossover-Layout. Die Proportionen seines 4,43 Meter langen Kompaktmodells ließ Nissan unangetastet, die Kunden wünschten sich einen hohen Wiedererkennungswert, so die Japaner. Bekannt bleibt also die Qashqai-Silhouette, ansonsten zeichneten die Designer das Kompakt-SUV von Grund auf neu: Ein markentypischer Grill mit Chromspange in V-Form sowie Doppelstock-Scheinwerfer, die am inneren Ende pfeilartig ineinander laufen. Am Heck ziehen horizontale Leuchten den Qashqai optisch in die Breite. Sie laufen weit in die hinteren Kotflügel aus.

Und erstmals bietet Nissan sein Kompakt-SUV mit schwarz (1.128 Euro; alle Preise netto zzgl. USt.) oder grau (1.008 Euro) abgesetztem Dach an. Zumindest in den höheren Ausstattungsniveaus, die einfacheren Linien Visia und Acenta fahren ausschließlich einfarbig vor.

Innere Werte: Keine Experimente in Nissans Kompakt-SUV

Im Interieur präsentiert sich der Qashqai massentauglich. Das Cockpit wirkt nicht nur aufgeräumt, sondern ist es auch in der Praxis: Alles, was man braucht, findet man auf Anhieb. Nissan widersetzt sich dem Trend komplett digitaler Bedienung, Klimatisierung und Sitzheizung lassen sich schnell per analogem Tastendruck ansteuern. Auch Infotainment und Navi besitzen noch eine Tastenreihe, um die oberen Ebenen des Menüs anzusteuern. Apropos Infotainment: Die Basis Visia kommt ohne Monitor im Armaturenträger, ab Acenta gibt es einen 8-Zoll-Farbtouchscreen. Ab dem mittleren Niveau N-Connecta misst er 9 Zoll, Serie ist dann auch das Navi. Er war auch in unserem Text-Qashqai verbaut, lässt sich einfach ablesen, in Sachen Ergonomie gibt er wie der Qashqai insgesamt keine Rätsel auf. Die sehr gut ablesbaren 12,3-Zoll-Digitalinstrumente sind Serie ab dem zweithöchsten Niveau Tekna.

Was die Verarbeitungsqualität angeht, haben wir ebenfalls nichts zu meckern. Die verwendeten Kunststoffe würden wir als robust bezeichnen – nicht billig, aber auch nicht besonders hochwertig. Normales Mittelfeld eben. In unserem Test-Qashqai mit Allradantrieb ließen sich 436 bis 1.422 Liter Gepäck unterbringen, maximal sind es ja nach Antriebsart 504 bis 1.447 Liter. Für Fahrer und Beifahrer bietet der Nissan genügend Platz, im Fond ist der Knieraum nicht besonders üppig, reicht gerade so aus.

Auf der Straße: Ein Schlückchen mehr für den Qashqai

Der Nissan Qashqai ist ein Auto für den Alltag. Er federt komfortabel, ohne zu weich zu sein, gibt nur an der einen oder anderen Stelle – zum Beispiel auf kurzen Bodenwellen –etwas stumpfe Rückmeldung. Was wohl auch an den 20-Zöllern unseres Test-Qashqais lag. Der 1,3-Liter-Turbo-Vierzylinder macht das Kompakt-SUV nicht zur Rennsemmel, seine 158 PS reichen aber aus, um auch im flotten Autobahn-Verkehr mitzuschwimmen. Die Kraft gelangt mittels stufenlosem CVT-Getriebe an alle vier Räder, bei Nissan Xtronic-Automatik genannt. Für ein CVT-Getriebe macht es seine Sache ziemlich gut, der ansonsten typische Gummiband-Effekt beim Beschleunigen fehlt fast komplett. Außerdem arbeitet der Antrieb insgesamt sehr ruhig.

Was er auf den ersten Blick dagegen nicht ist: sparsam. 9,5 Liter Benzin je 100 Kilometer flossen durch die vier Zylinder unseres Test-Qashqais. Hier fordert der Allradantrieb seinen Tribut, und viel auf der Autobahn unterwegs waren wir auch. Zur Ehrenrettung des Qashqai sei deshalb gesagt: Auf ruhigeren Etappen außerhalb der Stadt fiel der Verbrauch laut Bordcomputer auch deutlich unter die Acht-Liter-Marke.

Nissan Qashqai: Was gibt´s fürs Geld?

Ein 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner mit Mildhybrid-Unterstützung und 140 oder 158 PS steht derzeit in der Qashqai-Preisliste, los geht es ab 22.765 Euro. Wem Frontantrieb und das gut abgestimmte Sechsgang-Schaltgetriebe reichen, dem empfehlen wir 140 PS. Automatik-Fans greifen zwangsläufig zu 158 PS, denn nur hier steht das CVT-Getriebe optional zur Verfügung (ab 29.185 Euro). Gleiches gilt für den Allradantrieb, auf den wir guten Gewissens verzichten können.

Und die Ausstattung? Die Basis Visia gibt es nur mit 140 PS, wer 158 PS (mit Handschaltung ab 27.588 Euro) wählt, bekommt automatisch einen Qashqai Acenta auf den Hof gestellt. Der Allradler (ab 32.866 Euro) startet sogar erst in der mittleren Ausstattung N-Connecta. Die empfehlen wir generell für den Qashqai. Nicht nur, weil dann schon das Navi, die Einparkhilfe vorn oder sechs Verzurrösen im Kofferraum serienmäßig an Bord sind, sondern weil erst dann auch

  • das Winter-Paket mit Sitzheizung vorn (588 Euro)
  • das Technologie-Paket mit zahlreichen Assistenten, Head-up-Display oder Matrix-LED-Licht (798 Euro für den Handschalter, 1.008 Euro für den Xtronic) sowie
  • das Business-Paket (E-Heckklappe, induktives Smartphone-Laden; 504 Euro)

optional den Weg ins Kompakt-SUV finden. Wer auch die Digitalinstrumente möchte, muss – warum auch immer – die Dachreling gleich mitankreuzen. Macht insgesamt 630 Euro Aufpreis.

Übrigens: Der Diesel ist komplett aus dem Qashqai-Portfolio geflogen, auch Plug-in-Hybride sind nicht geplant. Dafür ergänzt im Sommer ein serieller Hybrid namens ePower die Antriebspalette.

Fazit Nissan Qashqai 1.3 DIG-T Mildhybrid Xtronic 4x4 Tekna+

Ein Allrounder ist er, der Nissan Qashqai. Sein ausgereiftes Konzept macht aus dem Crossover eine ernstzunehmende Alternative auf dem Markt der Kompakt-SUVs. Sparfüchse warten auf den seriellen Hybrid ePower.

Nissan Qashqai 1.3 DIG-T Mildhybrid Xtronic 4x4 Tekna+ in der Kurzkritik

Plus:

  • Souveränes Gesamtkonzept
  • Einfache Bedienung
  • Harmonischer Antrieb

Minus:

  • Nicht besonders sparsam
  • Derzeit kleine Motorenauswahl
  • Keine Automatik für die 140-PS-Version

Technische Daten Nissan Qashqai 1.3 DIG-T Mildhybrid Xtronic 4x4 Tekna+:

  • Fünftüriges, fünfsitziges Kompakt-SUV
  • Länge/Breite/Höhe: 4.425/1.835/1.625 mm
  • Antrieb: Allradantrieb mit CVT-Automatikgetriebe
  • Reihenvierzylinder-Turbo-Benzinmotor (Mildhybrid)
  • Leistung: 116 kW (158 PS)
  • Max. Drehmoment: 270 Nm bei 1.800 – 3.750 U/min
  • Höchstgeschwindigkeit: 198 km/h
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 9,9 s
  • Norm-Verbrauch (NEFZ auf WLTP-Basis): 6,2 l/100 km
  • Testverbrauch: 9,5 l
  • CO2-Emission (NEFZ auf WLTP-Basis): 140 g/km
  • Kofferraumvolumen: 436 – 1.422 l
  • Tankinhalt: 55 l
  • Zuladung: 395 – 463 kg
  • Schadstoffklasse: Euro 6d-ISC-FCM
  • Effizienzklasse: B
  • KH/VK/TK: 14/21/23
  • Wartung: 30.000 km /12 Monate
  • Grundpreis Testwagen netto: 38.588 Euro
  • Stand: Januar 2022

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