Der Skoda Octavia Combi Scout kann auch schlechte Wege. Die um 15 Millimeter erhöhte Bodenfreiheit soll das Befahren von Waldwegen erleichtern.
Foto: Clemens Noll-Velten
Der Skoda Octavia Combi Scout kann auch schlechte Wege. Die um 15 Millimeter erhöhte Bodenfreiheit soll das Befahren von Waldwegen erleichtern.

Inhaltsverzeichnis

bfp-Fahrtest: Skoda Octavia Combi Scout 2021

Für die Pirsch auf den Hirsch?

Skoda bietet den Octavia auch in der vierten Generation als Scout-Version im Offroad-Look an. Genügt das  Aussehen, um im Gelände zu bestehen?

Neu ist die Idee nicht. Man nehme einen kreuzbraven Kombi und garniere ihn mit Schmuckwerk, das nach Wildnis und Abenteuer aussieht. Skoda bietet zu diesem Zweck erfolgreich Scout-Versionen im Offroad-Look an. So bekommt auch der Octavia Combi in der vierten Generation, gewürzt mit einer Prise Wildnis, den Titel Scout verliehen.  Den Offroad-Look erzeugen Stoßfänger an Front und Heck, jeweils mit einem Unterfahrschutz in Aluminiumoptik, sowie zusätzliche schwarze Kunststoffverkleidungen an Radhäusern, Seitenschwellern und den unteren Türbereichen.

Doch im gewerblichen Fuhrpark wird der ausschließlich von Skoda als Kombi angebotene Octavia Scout weniger Wildnis und Abenteuer erleben. Hier wird eher das serienmäßige Schlechtwegepaket inklusive Unterfahrschutz und der um 15 Millimeter erhöhten Bodenfreiheit für Fahrten abseits der Straße, wie Baustellen und ausgefahrene Feld- und Forstwege, geschätzt. Erstmals in der Skoda Scout Geschichte sind auch Varianten mit Frontantrieb zu haben. Den 2,0 Liter großen Vierzylinderdiesel mit 200 PS gibt es allerdings ausschließlich als 4x4-Modell und mit Automatik. In dieser Version kann er einen gebremsten Anhänger mit einem Gewicht von bis zu 2.000 kg ziehen.

Rustikaler Innenraum mit viel Platz und Komfort

Der Octavia Scout nutzt die gleiche MQB-Plattform wie der VW Golf und seine Marken-Geschwister aus dem Volkswagenkonzern. Mit fast 4,70 Meter Karosserielänge ist er allerdings dem Kompaktsegment entwachsen. Das beweist auch der großzügig geschnittene Innenraum, der sich auf Mittelklasse-Niveau bewegt. Diesen Anspruch unterstreichen das überaus schick gemachte Armaturenbrett, über dessen gesamte Breite sich im Scout eine Holzdekorleiste schwungvoll windet sowie weiche Kunststoffoberflächen und Textilüberzüge, die für ein gemütliches Ambiente sorgen. Die Sitzbezüge der serienmäßig gut geformten Sitze sind aus dem Spezialmaterial Thermoflux, das besonders atmungsaktiv sein soll. Mangels Sommerhitze ließ sich das in unserem Fall nicht überprüfen. Wer abwaschbare Oberflächen oder zusätzliche Haltegriffe sucht, muss allerdings zu einem echten Geländewagen greifen. 

Beim großzügigen Innenraumangebot mit Platz und Komfort, dem 10-Zoll-Touchscreen, dem 10,25 Zoll großen virtuellen Cockpit sowie dem Head-up Display gibt es keine Unterschiede zu seinem unverzierten Bruder. Das Gleiche gilt für die Fahrassistenten, wie ein adaptiver Tempomat, der Tote-Winkel-Warner oder der Spurhalte-Assistent. Serienmäßig ist der Octavia Scout mit Voll-LED-Matrixscheinwerfer und LED-Nebelscheinwerfer ausgestattet. So weist auch der Scout ein Kofferraumvolumen von 610 Litern auf. Bei umgeklappten Rücksitzen können sogar bis zu 1.740 Liter transportiert werden.

Fahrwerk und Geländegängigkeit

Nicht nur effizient, sondern auch komfortabel bringt der Octavia seine Insassen von A nach B. Der Fahrkomfort mit dem um 1,5 Zentimeter höhergelegten Schlechtwegefahrwerk leidet im Vergleich zum regulären Octavia Combi nicht, dank optionalen DCC. Die Einstellung der adaptiven Dämpfer lässt sich bei der Individual-Einstellung in unzähligen Stufen von sanft bis hart einstellen. Für den Weg durch das Gelände ist der Offroad-Fahrmodus eine gute Wahl. Hier agieren beispielsweise ABS mit gezielten Bremsintervallen und ASR mit erhöhtem Schlupf für gutes Vorankommen im Matsch. Dass vier Räder angetrieben werden, merkt man sowohl im Gelände als auch auf rutschigem Untergrund oder in schnellen Kurven.

Mit dem 2.0-Liter-Diesel mit 200 PS ist man sowohl bei Langstrecken, Überlandfahrten, im Stadtverkehr und auf unbefestigten Wegen gut unterwegs. Unser Testwagen war mit dem etwas ruppigen Doppelkupplungsgetriebe ausgerüstet. Auf dem Papier schreibt man dem 200 PS Diesel-Scout ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmetern zu. Eigentlich ein guter Wert für das kompakte Fahrzeug. Doch in der Realität ist davon kaum etwas zu spüren. Gerade beim Anfahren leidet der Skoda Octavia Scout unter deutlicher Antrittsschwäche.

Verbrauch und Kosten

Die Top-Version des Skoda Octavia Scouts mit dem 2.0-Liter-Diesel mit 200 PS, Allradantrieb und DSG-Getriebe startet bei 33.400,00 Euro (netto). Fuhrparkmanager dürfen mit Betriebskosten von 54 Cent pro Kilometer rechnen. Auf unserer Teststrecke  durch den Taunus verbrauchte unser Testwagen 6,9 Liter auf 100 Kilometer, was ein akzeptabler Wert ist.

Fazit

Skoda preist den Octavia Scout als Lifestyle-Kombi an. Doch für die Pirsch auf den Hirsch, durch den Wald und über die Wiese ist er prädestiniert - auch als Zugpferd. In Fuhrparks wird er jedoch eher funktionale Aufgaben im leichten Gelände übernehmen. Auf jeden Fall ist dafür der große Diesel erste Wahl.

Betriebskosten/TCO Skoda Octavia Scout 2021 2.0 TDI 4x4 200 PS

Der VW Golf Alltrack ist ein Allrounder im Fuhrpark. Mit dem 2.0-Liter-Diesel mit 200 PS, der auch im Golf GTD seine Dienste verrichtet, ist man sowohl bei Langstrecken- und Überlandfahrten, im Stadtverkehr und auf unbefestigten Wegen durch seine höhere Bodenfreiheit  gut unterwegs.

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