Sie ereilt ein ähnliches Schicksal wie die Kleinwagen: die Kompaktkombis. Mit viel Platz für Passagiere und Gepäck und viel Alltagseffizienz beim Betrieb sind ihre Vorzüge eigentlich unbestritten. Gegen die trendigen SUVs in den Produktpaletten haben die kompakten Kombis aber einen immer schwereren Stand. Allerdings: Auch wenn der Trend weg geht vom kompakten Lademeister, ein bisschen Auswahl haben die Interessenten immer noch.
Grund genug für uns, das Restwertverhalten der Kombis, die sich bekanntermaßen hervorragend für Serviceflotten und als User-Chooser-Fahrzeuge eignen, genauer unter die Lupe zu nehmen. Unsere Wahl fiel dabei auf Benziner oder Benzinhybride mit Automatikgetriebe mit drei Jahren Haltedauer und 60.000 Kilometern Gesamtfahrleistung.
Restwert-Spitzenduo: Ein Budget- und ein Premium-Kombi
Das spannende Ergebnis des Vergleichs, den wieder die Restwert-Spezialisten der Deutschen Automobil-Treuhand (DAT) für uns übernommen haben: Ein Budget-Modell steht an der Restwert-Spitze. Denn kein Kompaktkombi ist so wertstabil wie der Dacia Jogger, eine Mischung aus Kombi, Van und Hochdachkombi. Mit dem neuen 140-PS-Hybridantrieb kommt der Rumäne in der Ausstattungslinie Extreme laut DAT-Prognose auf 58,0 Prozent Restwert. Da fallen auch die nächstbesten Modelle deutlich ab: Für den Mercedes-Benz CLA 200 Shooting Brake Progressive prognostiziert die DAT nach drei Jahren noch 46,9 Prozent Händlereinkaufswert, für den Kia Ceed Sportswagon 1.5 T-GDI DCT7 Spirit 46,7 Prozent und für den Toyota Corolla Touring Sports 1.8 VVT-i Business Edition 46,2 Prozent.
Auf Restwerte über 45 Prozent kommen auf den Plätzen fünf und sechs noch der Cupra Leon ST 1.5 eTSI DSG (45,6 Prozent) sowie der VW Golf Variant 1.5 eTSI DSG Style (45,5 Prozent). Dann aber ist der nächste Restwert-Sprung zu beobachten: Der Fiat Tipo Kombi 1.5 GSI Cross kommt mit 43,5 Prozent bereits auf zwei Prozentpunkte weniger DAT-Prognose, auf fast identischem Niveau liegt sein Konzern-Bruder Opel Astra ST 1.2 Turbo Automatik GS Line (43,4 Prozent). Noch einmal darunter liegen der Peugeot 308 SW 1.2 Hybrid 136 eEAT8 Allure mit dem neuen Stellantis-Mildhybrid-Antrieb (42,6 Prozent) sowie auf praktisch gleichem Niveau der Seat Leon ST 1.5 eTSI DSG FR. Mit 42,5 Prozent Restwert-Prognose liegt der Spanier rund drei Prozentpunkte unter seinem baugleichen Schwestermodell von Cupra.
Noch deutlich unter der Restwert-Prognose von Peugeot und Seat ordnen sich aber die beiden letztplatzierten Kompaktkombis unseres Vergleichs ein. Dabei liegen sie praktisch auf ähnlichem Niveau. Denn der Unterschied zwischen dem Skoda Octavia Combi 1.5 TSI ACT e-Tec DSG Edition (40,9 Prozent) und dem Ford Focus Turnier 1.0 Eco Boost Automatik Titanium (40,8 Prozent) beträgt lediglich einen Zehntel-Prozentpunkt.
Dacia: Besonders geringer absoluter Wertverlust
Bleibt die Frage nach dem absoluten Wertverlust. Auch hier ist der Dacia nicht zu toppen. Nur etwas mehr als 10.000 Euro (alle Werte netto zzgl. USt.) verlieren Halter des Jogger nach drei Jahren. Das ist allerdings wenig verwunderlich, kommt der Kompaktkombi doch nicht nur mit dem höchsten Restwert im Feld, sondern auch mit dem niedrigsten Listenneupreis. Deutlich weniger Geld als Halter anderer Kompaktkombis verlieren auch die Eigner des Kia Ceed (knapp 17.000 Euro) sowie des Toyota Corolla und des Fiat Tipo (etwas mehr als 18.000 beziehungsweise knapp 19.000 Euro).
Am anderen Ende der Skala steht der Mercedes CLA. Fast 25.000 Euro weniger Wert ist der schwäbische Premium-Kompaktkombi nach drei Jahren – die zweitbeste, im Vergleich zum Dacia aber deutlich schlechtere relative Restwert-Entwicklung macht den hohen Listenpreis nicht wett. Aber auch der Skoda Octavia Combi (über 23.000 Euro) und der Ford Focus Turnier (knapp 21.000 Euro) kommen – analog zum hohen relativen Wertverlust – mit besonders hohen monetären Restwertverlusten. Bei über 20.000 Euro Verlust liegt in diesem Vergleich aber auch der Golf Variant.
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