Seit seiner Einführung 2016 ist der F-Pace ein Erfolgsgarant und neben dem kleineren E-Pace das meistverkaufte Jaguar-Modell weltweit. Die jüngste Modellpflege bringt dem 4,75 Meter langen Premium-SUV der Mittelklasse äußerlich leichte Retuschen wie schlanker gestaltete Scheinwerfer, die jetzt in LED-Technik erstrahlen, sowie modifizierte Stoßfänger mit neu gestalteten Lufteinlässen.
Auffälliger und umfänglicher sind die Änderungen im nahezu komplett neu arrangierten Innenraum, der deutlich moderner und hochwertiger daherkommt. Der Vorgänger bot hier durchaus Anlass zur Kritik. Jetzt aber schmeicheln im F-Pace offenporige Holzeinlagen, gebürstetes Aluminium und feines Leder Augen und Händen, und das Interieur des SUVs verströmt endlich den Chic und die Eleganz, die eines Jaguars würdig sind.
Neues Infotainmentsystem im Jaguar F-Pace
Wie angegossen sitzt der 11,4 Zoll große Touchscreen-Monitor in der glatten Mittelkonsole zwischen den schmalen Lüftungsdüsen und den großen, gerändelten Drehreglern für die Temperatureinstellung. Über den Bildschirm mit gehärteter Glasoberfläche, der Jaguar zufolge drei Mal klarer als die 10 Zoll große Vorgängerversion ist, wird die Bedienung des neuen Infotainmentsystems gesteuert.
Dank vereinfachter Menüstruktur sollen sich im gelifteten F-Pace neunzig Prozent aller Bedienwünsche mit maximal zwei Klicks erfüllen lassen. Ausgedient hat der seinerzeit als Novum im Land Rover Velar eingeführte ausfahrbare Drehknopf für die Automatikbedienung. Er wich einem lederbespannten kurzen Wählhebel für die zügig und harmonisch schaltende Achtstufen-Automatik von ZF.
Plug-in-Hybrid wird F-Pace-Topmotorisierung
Auch unter dem Blech des stets allradgetriebenen F-Pace hat sich einiges getan. Komplett neu bei Jaguar ist der aus dem Land Rover Defender bekannte Plug-in-Hybrid-Antrieb, mit dem das britische Nobel-SUV noch interessanter für Firmenwagen-Nutzer wird. Der F-Pace P 400e PHEV kombiniert einen 300 PS starken Zweiliter-Vierzylinder-Turbobenziner mit einem Elektromotor mit 143 PS, die Systemleistung beträgt 404 PS. Damit stellt der kräftige Teilzeitstromer die leistungsstärkste Version des F-Pace dar.
Wer die Kraft beider Motoren ausnutzt, lässt den trotz 2,2 Tonnen Leergewicht erstaunlich agilen Geländegänger binnen 5,3 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h spurten, der Vortrieb endet erst bei 240 km/h. Neben dem EV-Programm für rein elektrisches Fahren und dem Hybrid-Modus, bei dem die Elektronik die je nach Bedarf und Effizienz passende Antriebsart wählt, bietet das System auf Knopfdruck auch die Möglichkeit, den aktuellen Batterieladestand zu halten und für später aufzusparen. Der im Unterboden platzierte Lithium-Ionen-Akku mit 13,8 kWh Nettokapazität stellt elektrische Energie für eine Normreichweite von bis zu 59 Kilometer bereit, realistischer sind wohl 40 Kilometer. Den Kraftstoffverbrauch gibt Jaguar mit 2,4 Liter Super je 100 Kilometer an, wir kamen auf einer ersten kurzen Testrunde auf 6,9 Liter.
Schnelllademöglichkeit für den Plug-in-Hybrid inklusive
Positiv: im Unterschied zu vielen Wettbewerbern kann der F-Pace P400 e PHEV serienmäßig auch mit Gleichstrom bis 32 kW geladen werden. Mit 30 Minuten Ladezeit von 0 auf 80 Prozent an der Schnellladestation lassen sich ohne allzu lange Verzögerungen auch mal längere reine elektrische Strecken einplanen. An einer Wallbox mit Wechselstrom bis zu 7 kW dauert der Ladevorgang eine Stunde und vierzig Minuten.
Mit einem Basispreis von 59.474 Euro (alle Preise netto zzgl. USt.) wird die Plug-in-Hybrid-Version vom F-Pace mit knapp 6.000 Euro Umweltprämie gefördert, gewerbliche Kunden profitieren zudem von der Halbierung der Dienstwagensteuer. Jaguar rechnet damit, dass sich rund 30 Prozent aller F-Pace-Käufer für den neuen PHEV entscheiden werden.
Auch Mildhybrid und neue Sechszylinder für den F-Pace
Auch die restliche Antriebspalette des F-Pace wird elektrifiziert. Alle Motoren sind jetzt mit integriertem Riemen-Starter-Generator und Mildhybrid ausgerüstet, die einzige Ausnahme bildet der 250 PS starke Zweiliter-Basisbenziner für mindestens 48.828 Euro.
Das Angebot umfasst zwei Vierzylinder-Turbodiesel mit 163 und 204 PS zum Preis von 45.517 und 47.922 Euro und einen 300 PS starken Dreiliter-Sechszylinder-Selbstzünder für 55.233 Euro. Der oberhalb des Einstiegs-Benziners rangierende Dreiliter-Sechszylinder-Otto mit 400 PS kostet wenigstens 59.302 Euro. Die beiden Sechszylinder sind komplett neu, der nicht mehr zeitgemäße Fünfliter-V8 flog aus dem Programm.
Effizientere Antriebe für den Land Rover Discovery
Auch der 4,96 Meter lange Land Rover Discovery kommt mit überarbeiteten Motoren. Bis auf den aus dem Vorgänger bekannten 300 PS starken Zweiliter-Vierzylinder-Turbobenziner, der die Antriebspalette nach unten hin abrundet, sind jetzt ausschließlich 300 bis 360 PS starke Reihensechszylinder-Benziner und -Diesel mit Turbounterstützung und 48-Volt-Mild-Hybrid-Technologie im Einsatz. Alle Triebwerke werden von Jaguar Land Rover selbst entwickelt und produziert. Auf einen Plug-in-Hybrid muss der vielseitige Praktiker, der auch harten Geländeeinsatz nicht scheut, aber verzichten.
Die Preise für den stets mit Allradantrieb und Achtstufen-Automatik ausgerüsteten Fünf- oder Siebensitzer beginnen bei 51.299 Euro, der neue, doppelt aufgeladene Selbstzünder mit 300 PS kostet mindestens 56.322 Euro. Auf einer ersten Ausfahrt mit dem seidenweichen, laufruhigen Sechszylinder kamen wir auf einen Verbrauch von 9,5 Liter Diesel je 100 Kilometer, der Normwert für den 2,4 Tonnen schweren Brocken beträgt 7,4 Liter.
Im aufgehübschten Innenraum hält ebenfalls der 11,4 Zoll große Touchscreen Einzug. Apple Carplay und Android Auto können eingebunden und mittels Bluetooth zwei Smartphones gleichzeitig mit dem neuen Infotainmentsystem gekoppelt werden. Unverändert blieben die überzeugenden Geländeeigenschaften des großen Allradlers, das gigantische Ladevolumen von bis zu 2.485 Liter sowie die hohe Anhängelast von 3,5 Tonnen.
Technische Daten Jaguar F-Pace P400 e PHEV März 2021
Technische Daten Land Rover Discovery März 2021